Riedls Dax-Radar

Fünf Gründe, die für deutsche Aktien sprechen

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Günstige Industrieaktien, Aussicht auf Stabilisierung

Dritter Grund: Industrieaktien zeigen innere Stärke

Es gibt im Dax einige Aktien, die von vielen als langweilig eingestuft werden, die aber aufgrund ihres Geschäfts ein Herzstück der deutschen Industrie sind. Paradebeispiel dafür ist Siemens.

Kein Dax-Konzern hat so weite Geschäftsfelder – von Kraftwerksturbinen bis Verkehr, von klassischen Elektroprodukten bis zur Medizintechnik. Und Siemens bietet keine düsteren Aussichten. Die langfristig gute Auftragslage und die permanenten Sparrunden signalisieren für 2016/2017 durchaus höhere Gewinne. Auch die Übernahme des Ölindustriezulieferers Dresser Rand, die nicht nur teuer war, sondern auch zu einem unglücklichen Zeitpunkt (vor der Ölbaisse) stattfand, könnte sich bei stabileren Ölnotierungen als gar nicht so schlecht erweisen.

Bewertet sind Siemens-Aktien im langfristigen Vergleich mittlerweile günstig. Und kurstechnisch hält sich das Papier seit zwei Jahren zwischen 80 und 100 Euro. Die jüngste, sehr schnelle Erholung spricht dafür, dass Siemens zumindest auf absehbare Zeit stabil bleibt.

Ob Exxon, IBM oder Apple: Großkonzerne kaufen für Milliarden eigene Aktien zurück, zum Teil schuldenfinanziert. Das treibt die Kurse und nutzt den Managern – auf Kosten von Forschung und Entwicklung.
von Christof Schürmann, Frank Doll, Malte Fischer, Günter Heismann, Matthias Hohensee, Tim Rahmann

Vierter Grund: Die Abwärtswende ist keineswegs ausgemachte Sache

Es gibt eine ganze Reihe von Dax-Schwergewichten, bei denen die Kursbilder klare Züge einer großen, oberen Wendeformation angenommen haben: Allianz, Bayer, BMW, Daimler. Abwärtswenden dieser Art waren es auch, die 2007 und 2008 frühzeitig vor den großen Gefahren am deutschen Aktienmarkt gewarnt haben.

Allerdings, derzeit ist diese Situation offener. Beispiel Allianz: Zweimal seit gut einem Jahr ist die Aktie bis 170 Euro vorgedrungen; zweimal ist sie wieder nach unten weggesunken.  

Die Top 5 Dividendenzahler im MDax

In der Jahresanfangsbaisse ging es sogar unter das Niveau von 135 Euro, die entscheidende Nackenlinie dieses Kursbildes. Eigentlich wäre das ein schweres Verkaufssignal gewesen. Nun aber, in der Erholung der vergangenen Wochen, ging es wieder deutlich über 135 Euro hinauf  bis fast auf 150 Euro. Wird damit aus dem Verkaufssignal ein Fehlsignal – und damit ein Kaufsignal?

Entschieden ist das noch nicht. Doch allein, dass der Markt sich trotz der bis vor kurzem miesen Konstellation so schnell wieder gefangen hat, lässt für die nächsten Monate eher stabilere als schwächere Kurse erwarten.

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