Riedls Dax-Radar

Koreakrise bringt den großen Börsentrend in Gefahr

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In der Kuba-Krise 1962 verlor der Dow Jones ein Viertel seines Werts

Der Konflikt mit Nordkorea ist vergleichbar mit der Kubakrise 1962. Auch hier schaukelten sich beide Parteien in einem Machtpoker immer höher, keine Seite wollte nachgeben.

An den Börsen führte das zu einem schweren Einbruch. Der Dow Jones verlor während der akuten Zitterpartie von März bis Juni 1962 ein Viertel seines Werts. Überträgt man das auf die aktuelle Situation, ergäbe das einen Rückschlag im Dow, der im Herbst unter 17.000 Punkte ginge. Im Dax wäre bei dieser Rechnung etwa ein Kursniveau um 9000 Punkte möglich.

Ein solcher Einbruch hätte nicht die Dimension des Finanzkrisen-Crash, wäre aber mit ziemlicher Sicherheit das Ende des seit 2009 laufenden großen Aufwärtstrends an den Börsen.

1962, im Jahr der Kubakrise, brauchten die Märkte vier Monate um sich zu stabilisieren, danach drehte der Markt wieder nach oben. Nach weiteren sechs Monaten war das Niveau von vor der Kubakrise wieder erreicht. Insgesamt also 13 Monate Zittern und Hoffen.

Fazit: Die akute Entwicklung in Korea trifft derzeit auf einen deutschen Aktienmarkt, der durch die Schwäche der zentralen Autobranche und die Aussicht auf eine wieder stärkere eigene Währung in einer empfindlichen Situation ist. Die Risiken bei einer Eskalation sind erheblich und könnten an den Märkten noch einmal zu weiteren Verlusten von zehn bis 20 Prozent führen. Eine Entspannung an der politischen Front hätte eine schnelle Rally zur Folge; allerdings dürften die Märkte dann bald wieder von ihren eigenen Problemen eingeholt werden. Für ein insgesamt positives Szenario wäre es gut, wenn der Dax in den nächsten Tagen das Niveau um 11.900 Punkte verteidigen könnte.

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