Riedls Dax-Radar

Kursziele für die bevorstehende Korrektur

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Schwache Daimler-Zahlen und Abgasprobleme bestätigen schwachen Chart

Wie sich das bei Einzelwerten auswirkt, zeigt der Fall Daimler. Schon in den vergangenen Wochen ist die Aktie durch ein angeschlagenes Chartbild aufgefallen, obwohl die Meldungslage insgesamt nicht schlecht war. Nun gibt es plötzlich enttäuschende Gewinnzahlen zum ersten Quartal und Probleme mit Abgasen in den USA. Beides kommt nicht aus heiterem Himmel, dennoch signalisiert die empfindliche Reaktion an den Märkten, dass viele Anleger bei Daimler dies so nicht erwartet hatten.

Daimler hält an seinen bisherigen Jahreszielen fest. Die sind auch angesichts des vielversprechenden Modellmix immer noch realistisch. Sollte es allerdings zu schwereren Problemen um die Abgase kommen, würde das über erhöhte Vorsorge die Gewinne drücken. Wahrscheinlich wird deshalb in den nächsten Wochen der eine oder andere Analyst seine Prognosen etwas vorsichtiger ansetzen. Kurzfristig hat die Aktie nach unten Spielraum bis 60 oder 59 Euro.

Ist Volkwagen jetzt über den Berg?

Im Gegensatz zu den neuen Problemen bei Daimler zeichnet sich bei Volkswagen eine Entspannung ab. Dass andere Unternehmen wie Mitsubishi, Peugeot und womöglich nun sogar Daimler ebenfalls Probleme mit dem Thema Abgase haben, ist zwar keine Entschuldigung für Volkswagen, zeigt aber, dass der Fall nicht singulär ist.

In seiner Schwere allerdings schon. Bis zu 17 Milliarden Euro wird VW wahrscheinlich zurückstellen müssen, um die Auflagen der US-Behörden (für Rückkäufe und Entschädigungen) zu erfüllen. Ähnlich wie im Fall BP zeichnet sich ab, dass der ganze Skandal unterm Strich teurer wird und länger dauert als erhofft – dass aber auf der anderen Seite VW (wie einst BP) deshalb nicht untergeht. Bei den letzten offiziellen Zahlen im September hatte Volkswagen 27 Milliarden Euro flüssig und eine gut ausgestattete Bilanz.

Für die Spekulation auf die Wende von Volkswagen heißt das: Es ist Geduld gefragt, und schnelle Erholungen können immer zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Wahrscheinlich kommen bei etwa 110 Euro die nächsten Käufer wieder, bei einem Rückgang auf die Zone um 100 könnten noch einmal die bisherigen Tiefpunkte getestet werden. Weiter sollten VW-Aktien in den nächsten Wochen dann aber nicht mehr sinken.

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