Riedls Dax-Radar

Die Trend-Entscheidung im Dax steht bevor

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Stabiler Verlauf

In diesem diffusen Umfeld ist es erstaunlich, dass die Dax-Kurve selbst einen bemerkenswert stabilen Verlauf nimmt. Schon nach dem Brexit-Crash im Juni (dessen substanzielle Folgen sich nach wie vor am schwachen Pfund Sterling zeigen), hat sich der Dax schneller als erwartet erholt. Nach einem klassischen, sechswöchigen Anstieg läuft nun seit Mitte August eine kurzfristige Korrektur. Bei dieser Korrektur hat der Dax bisher, nimmt man die Tagesschlusskurse, das Niveau um 10.500 verteidigt.

Das ist ein Zeichen von Stärke, das angesichts des unentschiedenen Umfelds umso höher einzuschätzen ist. Anders ausgedrückt: Hätten wir beim aktuellen Dax-Verlauf einen positiven Nachrichten-Flow, wäre die Lage für Anleger viel gefährlicher.

Technische Indizien für einen mittelfristigen Kursanstieg

Seit 15. August, also bisher 14 Handelstage, läuft die kurzfristige Korrektur im Dax. Nach klassischem Muster könnte sie noch bis in die zweite Septemberhälfte dauern, bevor dann die Entscheidung über die große Richtung ansteht.

Federn lassen im zweiten Quartal

Dabei bahnt sich im Kursbild des Dax etwas an, das für die nächsten Monate ein positives Szenario möglich macht. Hintergrund ist ein klassischer Richtungsgeber im Dax, die 200-Tage-Linie, die bei weitem mehr ist als nur Lieferant simpler Kaufsignale, wenn der aktuelle Kursverlauf wieder mal diese Linie schneidet.

Wichtiger für Anleger ist, in welche Grundrichtung die 200er-Linie zeigt. Seit zwei Monaten verläuft sie in etwa waagrecht – und spiegelt hierbei genau die von Targo-Volkswirt Lang und vielen anderen Analysten bedauerte Unsicherheit wider. Es ist sogar möglich, dass sie in den nächsten Wochen leicht nach unten zeigt. Das würde zum hier beschriebenen Szenario einer zunächst fortgesetzten kurzfristigen Korrektur passen.

Dann aber, in etwa zwei bis drei Wochen, wird es spannend. Dann nämlich wird die 200-Tage-Linie aller Voraussicht nach deutlich hochziehen. Der Grund ist einfach: Bei der Berechnung der Linie werden dann nicht mehr die hohen Dax-Werte vom November 2015 abgezogen, sondern die von Dezember bis Anfang Februar stark rückläufigen Notierungen. Wenn der aktuelle Dax in den nächsten zwei oder drei Wochen nicht dramatisch einbricht, führt das allein zum Aufwärtsdreh der 200er-Linie.

Mit anderen Worten: Während der Dax in den nächsten Tagen weiter vor sich hinplätschert,  baut sich Druck von unten auf, der bis in den Dezember hinein zu einem Kursanstieg führen könnte. So gesehen zeichnet die 200-Tage-Linie jetzt schon eine Jahresendrally vor, die womöglich Ende September oder Anfang Oktober starten könnte.

Fazit: Kurzfristig bleibt die Situation im Dax wacklig. Ob der Index seinen hierbei maximalen Spielraum bis 10.100 ausschöpft, wird immer unwahrscheinlicher. Für die nächste größere Marktphase, die Ende September bis Anfang Oktober beginnt, wäre das ein gutes Vorzeichen. Technisch sprechen derzeit mehr Argumente dafür, dass der Dax danach seinen großen Aufwärtstrend wieder fortsetzt – womöglich sogar mit mehr Dynamik, als bisher erwartet.

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