Riedls Dax-Radar

Kaufsignale, Korrektur und Kursanstieg

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Starke Signale von den Rohstoffmärkten

Eine wichtige Stabilisierung für die Börsen spielt sich derzeit an den Rohstoffmärkten ab. Der Ölpreis hat sich gut über 50 Dollar etabliert, die Industriemetalle Kupfer und Aluminium bewegen sich in dynamischen Aufwärtstrends, Eisenerz hat sich vom Einbruch im Frühjahr erholt. Für Anleger hat diese Entwicklung drei Folgen.

Erstens sind dies Signale für eine stabile Konjunktur, die auch vom Aufschwung klassischer Branchen getragen wird. Immer mehr zeigt sich dabei, dass die Digitalisierung wie ein Jungbrunnen für traditionelle Branchen wirkt – wenn zum Beispiel Anlagenbauer Krones wegen der digitalen Vernetzung auch neue Abfüllanlagen verkaufen kann.

Zweitens kommen stabile Rohstoffmärkte den Schwellenländern zugute: vor allem Russland, den südamerikanischen Ländern und China. Das ist nicht nur wichtig für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, es kurbelt auch die Geschäfte europäischer Exporteure an. Bestes Beispiel sind die guten Absatzzahlen deutscher Autohersteller in China.

Drittens haben die großen Rohstoffunternehmen selbst (BHP, Rio Tinto, Glencore) nach einem mehrjährigen Abschwung nun wieder nach oben gedreht. Da sie in den vergangenen Jahren in vielen Fällen ihre Produktion verringert haben, dürften sie jetzt nicht gleich wieder in die Kapazitätsfalle laufen. Dass die Internationale Energie Agentur soeben die Prognose für den weltweiten Ölverbrauch nach oben gesetzt hat, passt zu dieser Entwicklung.

Die Kursgewinner und -verlierer im August

Fazit für den Dax: Der weltweite Aufschwung der Konjunktur bei weiterhin niedrigen Zinsen sind ein gutes fundamentales Umfeld. Politische Krisen (wenn sie nicht in unerwarteter Weise eskalieren) wie in Nordkorea stecken die Märkte derzeit genauso weg wie die latent verbreiteten Crash-Ängste. Natürlich sind die Aktien nach einer Hausse-Phase von acht Jahren nicht mehr billig. Doch es gibt keinen Automatismus, der deshalb zu rückläufigen Kursen führen muss.

Im Gegenteil: Mit dem Septemberanstieg hat der Dax in klassischer Weise eine mehrmonatige Konsolidierung mit einem Kaufsignal abgeschlossen. Geht es jetzt nach typischem Muster weiter, wäre zunächst zwischen 12.600 und maximal 12.300 eine kurze Korrektur möglich (hier ist im Dax ein Gap vom 11. September), dann sollte eine zweite Anstiegsphase bis auf 13.000 Punkte folgen. Ein Rückgang unter 12.300 wäre ein Warnsignal, ein Rutsch unter 12.000 sogar ein starkes Verkaufssignal. Nicht zuletzt die robuste Entwicklung an den taktgebenden US-Börsen spricht aber eher für das positive Szenario.

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