Riedls Dax-Radar
Überflieger im Dax: Mit diesen Aktien haben Sie an der Hausse teil Quelle: imago images

Überflieger im Dax: Mit diesen Aktien profitieren Sie von der Hausse

Mit einem Kurssprung auf über 13.600 Punkte macht sich der Dax auf zu neuen Rekorden. Mit ausgesuchten Werten sollten Anleger nicht nur bei der Hausse mitmachen, sondern auch Rückschlagrisiken überschaubar halten.

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Das Umfeld für den Dax hellt sich auf. Mit einem Kurssprung auf über 13.600 Punkte macht sich der Dax auf den Weg zu neuen Rekorden. Die nächste Zielmarke liegt bei 14.000 Punkten. Nach einer mehrmonatigen Zitterpartie verläuft die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend stabiler. Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2020 und 2021 weltweit mit einem moderat beschleunigten Wachstum von 3,3 bis 3,4 Prozent. Für die Börsen wäre das ein sehr gutes Szenario.

Seitdem sich der politische Pulverdampf zwischen China und den USA verzogen hat und in Sachen Brexit die große Richtung klarer geworden ist, sind auch diese beiden Probleme als Unsicherheitsfaktoren für die Börse erst einmal vom Tisch. Natürlich wird es bei der Umsetzung der Handelsabkommen wieder Kontroversen geben und spätestens nach der Präsidentenwahl in den USA – wie immer die auch ausgehen mag – ist ein neues Kräftemessen der Großmächte wahrscheinlich. Doch kurz- bis mittelfristig ist der Weg zunächst einmal frei.

Das gilt auch für die Zinslandschaft. Die Notenbanken werden jetzt, wo die Wirtschaft gerade wieder vorsichtig Tritt fasst, bestimmt nicht gleich wieder gegensteuern wollen. Damit besteht für mehrere Monate ein optimales Szenario: Während die Wirtschaft auf der einen Seite langsam anzieht, lassen die Notenbanken dennoch die Geldschleusen geöffnet. Mit 1,78 Prozent rangiert die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen derzeit deutlich unter der Zwei-Prozent-Marke. Erst ein Anstieg darüber könnte als Signal vom Kapitalmarkt gewertet werden, das eher auf Zinsstraffungen hindeutet. Auch von der Zinsseite sind also vorläufig kaum Gefahren für Aktien in Sicht.

Und es gibt weitere, wichtige Argumente für höhere Kurse. Die Berichtssaison hat begonnen. Bisher sind die meisten Beobachter und Analysten von einer wackligen Konjunktur ausgegangen. Sollte die Wirtschaft sich nun doch deutlicher erholen, werden auch die Hochrechnungen für 2020 besser. Im Einzelfall wird es natürlich auf die vorgelegten Zahlen ankommen.

Von Krisenbranchen wie Auto oder Banken sollten Anleger nicht viel erwarten. Dafür aber haben die schwachen Kurse der vergangenen Monate hier schon reichlich Pessimismus vorweggenommen. Das Enttäuschungspotenzial ist also begrenzt. Entscheidend ist, dass die großen Technologietrends einen Lauf haben. Das zeigt sich in den USA mit dem Rekordhoch des High-Tech-Index Nasdaq, und es wird hierzulande durch neue Höchstkurse im TecDax bestätigt.

Eine weitere Stütze für den Aktienmarkt sind die anstehenden Ausschüttungen in den nächsten Monaten. Gerade weil die Zinsen so mager sind und immer mehr Großaktionäre auf stabile Dividendenaktien als Renditebringer setzen, dürften diese Titel bis mindestens ins Frühjahr hinein begehrt bleiben.

Als Vorteil für den Dax sollte sich seine zuletzt eher unterdurchschnittliche Entwicklung erweisen. Dow Jones, Nasdaq und der europäische Stoxx 600 sind schon vor mehreren Wochen zu neuen Höhen vorgedrungen. Besonders lebhaft geht es im Schweizer SMI zu, der durch seine hohe Dynamik weitere Kursgewinne wahrscheinlich macht. Die stabile Verfassung der führenden Weltbörsen ist für den Anstieg des Dax eine wichtige Guideline.

Die letzten Male, als der Dax jeweils auf ein neues Hoch vordrang, haben sich für Anleger ausgezahlt. Als es 2013 nach langem Anlauf über die alte Top-Zone um 8000 Punkte ging, folgte eine zweijährige Kletterpartie. 2017 tat sich der Dax mit der 12.000er-Zone etwas schwerer, machte aber dennoch in einem Dreivierteljahr danach 13 Prozent gut und kam bis auf knapp 13.600 Punkte. Nun steht diese Zone zur Diskussion.

Fazit: Nachhaltig überwunden ist eine solche große Widerstandszone in der Regel erst, wenn der Index sie um mindestens drei Prozent übertrifft. Das wäre erst bei rund 14.000 Zählern der Fall. 2013 und 2017 hat es mehrere Monate gedauert, bis der Dax den nachhaltigen Bruch einer solchen großen Widerstandszone geschafft hat. Damit könnte es auch jetzt erst einmal im Zuge des entspannten politischen, monetären und wirtschaftlichen Umfeldes hektische Kursbewegungen zwischen 13.500 bis 14.000 Punkte geben. Trotz guter allgemeiner Marktverfassung sollte es sich für Anleger lohnen, dabei auf aussichtsreiche und nicht überbezahlte Einzelwerte zu setzen. Wie in den ausführlichen Analysen aller Dax-Werte in WirtschaftsWoche 53/2019 zu lesen ist, könnten Favoriten dabei die Technikwerte SAP und Infineon sein, dann die Comeback-Aktien E.On und RWE, stabile Marktführer wie Allianz und Beiersdorf sowie Dauerläufer wie MTU, Vonovia oder die Deutsche Börse. Und wer mit einer Erholung der Krisenbranche Auto rechnet, kann auf Volkswagen und BMW setzen.

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