
Berlin Die Bedeutung der USA als deutscher Öllieferant hat einem Magazinbericht zufolge stark zugenommen. 2018 wurden in den Vereinigten Staaten rund 3,9 Millionen Tonnen Rohöl gekauft und damit viermal so viel wie im Jahr zuvor, wie der „Spiegel“ am Freitag vorab unter Berufung auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle berichtete.
Damit arbeiteten sich die USA auf Platz sieben der wichtigsten Lieferanten Deutschlands vor, noch vor Aserbaidschan, Irak und Saudi-Arabien. An der Spitze steht demnach unangefochten Russland mit rund 31 Millionen Tonnen, gefolgt von Norwegen mit zehn Millionen und Libyen mit 7,2 Millionen Tonnen.
Insgesamt wurden im vorigen Jahr rund sechs Millionen Tonnen weniger importiert. Dennoch fiel die deutsche Ölrechnung wegen gestiegener Preise um sechs Milliarden Euro höher aus.
Die US-Regierung hat zuletzt mehrfach kritisiert, dass sich Deutschland von russischen Energielieferungen abhängig mache und drohte mit Sanktionen wegen der im Bau befindlichen zweiten Nord-Stream-Pipeline, die Gas direkt aus Russland nach Deutschland bringen soll.
Die USA wollen zudem gerne ihr Flüssiggas – das mit Tankern über die Ozeane transportiert werden kann – an Deutschland verkaufen. Die Voraussetzungen dafür sollen durch den Bau mehrere Terminals in Norddeutschland geschaffen werden, den die Bundesregierung fördern will.