Rohstoffe Komitee der Opec analysiert den Ölmarkt angesichts des Preisverfalls

Ein Fachkomitee soll wohl über die Lage auf dem Rohöl-Markt beraten. Der Ölpreis steht seit der Ausbreitung des Coronavirus zunehmend unter Druck.

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Die Opec und weitere Förderstaaten hatten sich erst im Dezember auf eine Produktionskürzung um weitere 500.000 Barrel pro Tag geeinigt. Quelle: dpa

Als Reaktion auf den Preisrutsch beim Rohöl wird ein Fachkomitee aus Opec- und Nicht-Opec-Staaten die Lage auf dem Weltmarkt beraten. Nach Angaben aus informierten Kreisen wird das Joint Technical Committee (JTC) am Dienstag und Mittwoch in Wien zusammenkommen. Es geht darum, ob das Komitee dem Öl-Kartell und seinen Verbündeten eine Drosselung der Ölproduktion empfiehlt oder sie gar veranlasst.

„Wir haben eine Notfallsituation“, sagte der Analyst der Commerzbank, Carsten Fritsch, am Montag mit Blick auf die Ausbreitung des Coronavirus und die wirtschaftlichen Folgen.

Die Ölnachfrage in China stehe möglicherweise vor einem Einbruch um 20 Prozent, heißt es in einer Analyse der Bank. Eine weitere Drosselung der Ölproduktion seitens der Opec hänge stark davon ab, wie leidensbereit Saudi-Arabien sei, meinte Fritsch. „Denn die werden es alleine machen müssen.“ Unter den insgesamt 24 Mitgliedsstaaten der Opec+ sei die Bereitschaft anderer Länder nicht sehr groß, den Ölhahn weiter zuzudrehen.

Nach Ansicht des Analysten besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Ein Warten auf das für den 5. und 6. März geplante Ministertreffen des Kartells und anderer Ölförderstaaten sei schwierig. Bis dahin drohe der Preis unter die Marke von 50 Dollar pro Barrel (159 Liter) zu rutschen und damit die Tiefstände vom Dezember 2018 zu erreichen.

Das Ölkartell Opec und weitere Förderstaaten hatten sich erst im Dezember auf eine Produktionskürzung um weitere 500.000 Barrel pro Tag geeinigt. Mit diesem Schritt wollte die Opec+ insgesamt 2,1 Millionen Barrel Öl pro Tag weniger produzieren als im Oktober 2018. Seit dem Beschluss im Dezember ist der Ölpreis von knapp 70 Dollar für die Sorte Brent auf deutlich unter 60 Dollar pro Fass gefallen.

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