Rohstoffe nahe der Talsohle Lichtblicke für die Rohstoffriesen

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Bergbaukonzerne richten sich wieder auf

So schön kann Kaputtmachen sein
Die Vorfahren des Bucyrus 495HR2 haben schon beim Bau des Panama Kanals kräftig mit angepackt. Der riesige Hochlöffelbagger bringt knapp 1.400 Tonnen auf die Waage und lädt mit einer Schaufel rund 100 Tonnen. Quelle: Heavy Equipment Calendar
Die Muldenkipper T 284 von Liebherr sind die schweren Jungs in den größten Minen der Welt. Mit über 4000 PS aus 20 Zylindern erledigen sie auch bergauf und vollbeladen ihren Job. Obwohl die Giganten bis zu  600 Tonnen auf die Waage bringen – so viel wie ein ausgewachsener Super-Airbus A 380 – sind sie mit bis zu 64 km/h flott unterwegs. Quelle: Heavy Equipment Calendar
Wer Berge versetzen möchte, sollte zu Giganten wie dem Liebherr R 9400 greifen. 1.700 PS sorgen dafür, dass der 345-Tonnen-Koloss bewegt und seine 22-Kubikmeter-Schaufel ihre Arbeit verrichten kann. Quelle: Heavy Equipment Calendar
Mit 3.845 PS löst der CAT 797F Mining Truck seine Eintrittskarte in die Königsklasse der schweren Maschinen. Der in den USA gebaute Truck lädt bis zu 360 Tonnen. Das haushohe Gefährt schafft mit 68 km/h Topspeed sogar offizielles Autobahntempo - bräuchte mit 9,50 Metern Breite dann aber gleich mehrere Spuren. Quelle: Heavy Equipment Calendar
Der Hitachi ZX870XXL-3 Longfront gilt als der heimliche Star in der Branche. Mit seinem Teleskopausleger kommt er bis auf eine Arbeitshöhe von über 50 Metern. Damit nur das Gebäude umfällt und nicht der Bagger, hat die Maschine 150 Tonnen Einsatzgewicht und 540 PS Motorleistung. Quelle: Heavy Equipment Calendar
Im Mining-Bereich ist der Liebherr R 9150 mit knapp seinen 130 Tonnen eher ein Leichtgewicht. Dafür ist er aber im Vergleich mit den großen Kollegen deutlich flinker - dank 768 PS aus einem V12 Dieselmotor. Quelle: Heavy Equipment Calendar
Ob heißer Wüstensand, harter Felsen oder tiefe Erde – für den CAT D11T Dozer mit seinen 862 PS Leistung und 105 Tonnen Einsatzgewicht spielt das "Was" eigentlich keine Rolle. Mit solchen Maschinen wurde das US-Unternehmen Caterpillar weltweit zur Nummer Eins der Baumaschinenhersteller.Hier gibt's mehr Infos zum Heavy Equipment Calendar 2013. Quelle: Heavy Equipment Calendar

Doch ähnlich wie beim Gold dauerte der Aufwärtstrend nicht ewig: Die Rekordpreise bei Industriemetallen wie beim Gold wurden überwiegend bereits im Jahr 2011 erreicht. Seitdem ging es unter teilweise starken Schwankungen abwärts.

Das traf auch die Rohstoffproduzenten hart. Solange die Rohstoffpreise kräftig stiegen, verdienten sie Milliarden, investierten enorme Summen in neue Förderprojekte und scheuten auch steigende Kosten in ihren Minen nicht. Die Produktionsmengen wuchsen jedoch nicht so schnell wie die Investitionen, da neue Förderprojekte in der Regel mehrere Jahre Vorbereitung benötigen. In der weltweiten Konjunkturerholung traf das vorhandene Rohstoffangebot somit auf eine sehr hohe Nachfrage, einige Rohstoffe wurden knapp. Als die weltweite Konjunktur sich wieder abkühlte und die Wachstumsraten wieder geringer ausfielen, entstand hingegen ein Überangebot, die Rohstoffpreise fielen und Investoren wandten sich anderen Anlageklassen zu. Insbesondere die Nachfrage aus China, dem größten Rohstoffnachfrager weltweit, enttäuschte die Erwartungen.

Rohstoffaktien

Überhaupt blicken beim Thema Rohstoffe alle auf China. Zuletzt enttäuschten die Wachstumsraten aus dem wichtigsten Schwellenland, weil sie mit weniger als acht Prozent unter den Erwartungen der Analysten lagen. Auch die Anzeichen einer Konjunkturerholung in den USA fielen jüngst weniger euphorisch aus, als von vielen erhofft. Das brachte nicht nur die Rohstoffpreise unter Druck, sondern auch die Kurse der großen Bergbauwerte. Seit Anfang 2011 fielen die Aktien etwa von BHP Billiton und Rio Tinto um rund ein Drittel, beim brasilianischen Wettbewerber Vale büßte der Aktienkurs gar die Hälfte ein.

Aber es gibt auch Lichtblicke für die gebeutelten Rohstoffkonzerne. Denn nicht wenige Analysten glauben, dass sich der Rohstoffmarkt – insbesondere bei den Industriemetallen – seinem Tiefpunkt nähert. Zwar können die Preise bei einer weiterhin mauen Weltkonjunktur noch fallen, aber die Rohstoffnachfrage bleibt mengenmäßig auf einem hohen Niveau. Und die Quartalszahlen der Rohstoffgiganten weisen nach deutlichen Gewinnrückgängen oder sogar Verlusten im vergangenen Jahr wieder nach oben.

So groß ist Chinas Hunger nach Rohstoffen

Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, geht zudem davon aus, dass die nochmals deutlich gefallenen Preise von Eisenerz, Kupfer und Co. sich auf das zukünftige Angebot auswirken. „Denn die meisten Metallpreise handeln mittlerweile bereits unter ihren Produktionskosten“, schreibt er in seiner Analyse vom 18. April. „Daher dürfte kein neues Angebot mehr auf den Markt kommen und geplante Projekte verschoben werden. Einige Minenproduzenten werden wohl auch ihre Produktion drosseln, da sie nicht mehr kostendeckend arbeiten können.“ Dieser Aspekt, so Weinberg, werde vom Markt derzeit allerdings nicht beachtet. Auch die Analysten der Bank of America Merrill Lynch gehen davon aus, dass die Preise für Eisenerz, Aluminium und Öl inzwischen so niedrig seien, dass wichtige Anbieter diese Rohstoffe vor dem Hintergrund gestiegener Produktionskosten nicht mehr profitabel fördern und vermarkten können.

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