Rohstoffe US-Weizenpreis fällt auf Zehn-Jahres-Tief

3,95 Dollar je Scheffel – so wenig kostete US-Weizen zuletzt vor zehn Jahren. Es ist einfach zu viel Weizen auf dem Markt. Der Grund für das Überangebot liegt kurioserweise in Ägypten.

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Der an der Börse in Chicago am aktivsten gehandelte Weizen-Future verlor drei Prozent auf etwa 3,95 Dollar je Scheffel. Quelle: dpa

Sydney/Paris/Frankfurt, Angesichts eines hohen Angebots ist an den Terminmärkten der Preis für US-Weizen zum Wochenauftakt unter Druck geraten. Der an der Börse in Chicago am aktivsten gehandelte Weizen-Future verlor drei Prozent auf etwa 3,95 Dollar je Scheffel – so niedrig hat der Future seit September 2006 nicht mehr notiert. Zu dem Preisrückgang trage auch der wegen Zinsspekulationen erstarkte Dollar bei, schrieben die Analysten der Commerzbank.

Auch spiele die Rückkehr Ägyptens, des weltgrößten Weizenimporteurs, zu einem Einfuhrverbot von Weizen mit kleinsten Spuren von sogenanntem Mutterkorn eine Rolle. Daher sein nun sei sehr viel Weizen auf dem Markt, der eigentlich für Ägypten bestimmt gewesen sei, sagte ein Händler. „Der Markt fragt sich, wo Ägypten Millionen von Tonnen Weizen ohne Spuren des Pilzes auftreiben will.“ Mutterkorn kann in hohen Dosierungen zu Halluzinationen führen. Spuren davon gelten als unbedenklich. Der allgemeine internationale Standard erlaubt den Import von Getreide mit einer Belastung von 0,05 Prozent. Zudem gibt es Experten zufolge Verkaufsdruck in den USA, um Lagerkapazitäten für die Maisernte freizumachen.

Die Preise dürften weiter niedrig bleiben, denn die Ernteprognosen weltweit sind sehr gut. So hatte der Internationale Getreiderat erst in der vorigen Woche seine Schätzungen für die Weltproduktion im Erntejahr 2016/17 auf ein Rekordhoch angehoben.

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