Frankfurt Spekulationen auf einen sanfte Scheidung zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) haben den Aktien von britischen Banken am Dienstag Rückwind gegeben. Die Aktien der Royal Bank of Scotland zogen um bis zu 1,7 Prozent auf 276,80 Pence an und erreichten den höchsten Stand seit Januar 2016. Lloyds gewannen zeitweise 2,1 Prozent auf 67,95 Pence.
Analysten der Schweizer Bank Credit Suisse stuften die Aktien der Geldhäuser auf „neutral“ beziehungsweise „outperform“ nach oben. „Wir glauben, dass sich die Stimmung gegenüber britischen Banken in den kommenden zwölf Monaten deutlich verbessern sollte, weil ein sanfter Brexit wahrscheinlicher wird“, erläuterten die Experten. Dadurch steige die Chance auf höhere Erträge.
Die Titel der Bank HSBC rückten um bis zu zwei Prozent auf 769,90 Pence vor, nachdem die Credit-Suisse-Analysten ihre Bewertung für die Aktien zwar auf „underperform“ zurückstuften, aber das Kursziel anhoben. Das Kursziel von Barclays senkten sie dagegen leicht, da das Institut stärker am Tropf der geplanten US-Steuerreform hänge.
Die britische Premierministerin Theresa May rechnet damit, dass die Verhandlungen zum Brexit erst kurz vor dem EU-Austritt im März 2019 abgeschlossen sind. Ihren Worten nach ist derzeit die EU am Zug. Rund 15 Monate nach dem Votum der Briten für den Brexit laufen die Scheidungsverhandlungen bislang schleppend.