Rückblick 2017 Die besten Aktienempfehlungen des Jahres

Die besten Anlageideen der WiWo Quelle: Getty Images

Die WirtschaftsWoche empfiehlt laufend chancenreiche Aktien. Ihr Kauf hat sich gelohnt, wie unser Rückblick zeigt. Ausrutscher? Gab es – aber selten.

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Manche unserer Aktienempfehlungen führen nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb unserer Redaktion zu Debatten. So war es Ende 2016, als wir für unser Jahresschlussheft alle 30 Dax-Aktien analysierten. Eine Kaufempfehlung für die Lufthansa-Aktie überraschte manche. Die notierte zu etwa zwölf Euro, hatte sich von ihrem Hoch aus dem Jahr 2014 im Wert fast halbiert.

Airline-Aktien sind ohnehin nicht beliebt. Die Fluggesellschaften seien vielleicht wachstumsstark, bräuchten dafür aber viel Kapital und würden nur wenig oder gar keinen Gewinn abwerfen, hatte Star-Investor Warren Buffett einige Jahre zuvor in einem Brief an seine Anteilseigner geschrieben. Und jetzt sollte die Lufthansa plötzlich kaufenswert sein? Selbst 60 Prozent der Analysten von Banken und Fondshäusern rieten zum Verkauf. So etwas ist selten, sonst überwiegen unter ihnen schon berufsmäßig die Optimisten.

Doch es blieb dabei: „Spekulation auf eine unverhoffte Wende“, lautete die Überschrift. Wir prognostizierten einen nachlassenden Preiskampf auf dem deutschen Markt: „Nicht gut für Fluggäste. Gut für Aktionäre.“ Und die Lufthansa-Spekulation ging auf. Mit über 130 Prozent Kurszuwachs war sie die beste Empfehlung des Jahres 2017. Die Pleite des Konkurrenten Air Berlin war einer, aber längst nicht der einzige Kurstreiber.

Solche Glücksgriffe sind schön, aber nicht die Regel. Über 250 Einzelwerte haben wir im Jahr 2017 für unsere Leser analysiert: Geschäftsberichte gelesen, Chancen und Risiken durchleuchtet, Marktstudien ausgewertet. Hätte man alle zum Kauf empfohlenen Aktien tatsächlich gekauft, läge die Rendite im Durchschnitt bei gut acht Prozent, ohne Dividenden gerechnet. Das ist ein sehr guter Wert: Ein jeweils zeitgleicher Kauf eines breit gestreuten, weltweiten Aktien-Indexfonds (MSCI World) hätte im Schnitt nur 4,3 Prozent Kurszuwachs gebracht.

Das liegt – zugegebenermaßen – auch am Wertzuwachs des Euro gegenüber dem Dollar im Jahr 2017. Der MSCI World hat mit über 50 Prozent einen sehr hohen Anteil an US-Aktien, die bei steigendem Euro aus Sicht von deutschen Investoren an Wert verlieren. Zwar empfehlen auch wir längst nicht nur Aktien aus Deutschland, sondern haben alle großen Weltbörsen im Blick. Einen Schwerpunkt bilden deutsche Investments bei uns aber schon: Hier fällt es oft leichter, Marktchancen zu analysieren und Risiken frühzeitig zu erkennen. Zudem sind hier keine steuerlichen Probleme zu befürchten, wie sei bei ausländischen Aktien etwa durch nur teilweise anrechenbare Quellensteuern drohen können.

Der IT-Technologiekonzern S&T war die zweitbeste Empfehlung des Jahres. Auch diese Aktie brachte in der Spitze über 100 Prozent Kurszuwachs. Hier hatten wir vor allem wegen möglicher Übernahmefantasien zum Kauf geraten. Zwar wurde S&T selbst bislang nicht zum Übernahmeziel. Dafür brachte aber die Übernahme des Kleincomputerbauers Kontron die Geschäfte zusätzlich in Schwung.

Verstärkt haben wir im vergangenen Jahr die Begleitung früherer Empfehlungen. Sobald sich etwas Wichtiges tut, der Kurs einer zum Kauf empfohlenen Aktie sich stark bewegt, wollen wir unseren Lesern Orientierung geben: Ist die Aktie weiter kaufenswert? Ist sie unter den Stopkkurs gefallen? Wie geht es weiter?

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