Wien Saudi-Arabiens staatlicher Öl-Konzern Aramco lässt sich bei seinem geplanten Börsengang nach den Worten von Energieminister Chalid al-Falih nicht von den Preisen für den Rohstoff leiten. Die Platzierung am Aktienmarkt sei unabhängig von den Ölpreisen, erklärte der neue Minister und frühere Aramco-Chef am Donnerstag bei einem Treffen der Organisation erdölexportierender Staaten (Opec) in Wien. Es werde sich um einen globalen Börsengang handeln, fügte er hinzu. Auch russische Investoren seien willkommen. Aramco hatte zuvor erklärt, vor dem Gang aufs Parkett durch Partnerschaften in den USA und Asien das Geschäft auszudehnen.
Aramco steuert auf den womöglich größten Börsengang aller Zeiten zu. Analysten schätzen, dass der Unternehmenswert des global führenden Ölkonzerns bei einer Billion Dollar oder mehr liegen könnte. Saudi-Arabien will wegen des massiven Ölpreis-Verfalls seine Wirtschaft umstrukturieren und unabhängiger vom Schwarzen Gold machen. Ein erster Schritt soll der Verkauf von bis zu fünf Prozent an Aramco sein. Das Unternehmen förderte zuletzt täglich mehr als zehn Millionen Fass (159 Liter) Öl, drei Mal so viel wie der derzeit größte börsennotierte Ölkonzern Exxon Mobil.