Saudischer Ölriese Saudi-Arabien gibt Startschuss für Aramcos Milliarden-Börsengang

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Große Nachfrage nach ersten Saudi-Aramco-Anleihen

Im ersten Halbjahr 2019 lag der Aramco-Nettogewinn bei 46,9 Milliarden Dollar, was etwa zwölf Prozent weniger war innerhalb eines Jahres – unter anderem wegen gesunkener Ölpreise. Dennoch gilt Saudi Aramco weiterhin als das profitabelste Unternehmen der Welt.

Die Ölindustrie Saudi-Arabiens war im September von mehreren Drohnenangriffen schwer getroffen worden. Unter anderem war dabei die größte Ölraffinerie des Landes in Abkaik getroffen und die Produktionsmenge auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens gesenkt worden. Nach Opec-Angaben brach die Produktion von rund 9,8 Millionen Barrel (159 Liter) um etwa 5,7 Millionen Barrel pro Tag ein. Die Ölpreise stiegen daraufhin so sprunghaft wie seit Jahrzehnten nicht.

Das Ölangebot erreichte nach Angaben aus Riad bald aber wieder das Niveau von vor den Angriffen, die Pläne für den Börsengang waren Aramco zufolge nicht beeinträchtigt. Zu den Angriffen hatten sich die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem benachbarten Jemen bekannt. US-Außenminister Mike Pompeo machte den Iran direkt für die Attacken verantwortlich.

Aramco wolle im weltweiten Energiemarkt eine herausragende Stellung einnehmen, erklärte Geschäftsführer Amin Nasser in einer Mitteilung. „In den vergangenen drei Jahren waren wir für jedes achte Barrel des weltweit produzierten Rohöls verantwortlich“, sagte Nasser. „Unsere nachgewiesenen Vorkommen waren Ende 2018 fünfmal größer als die der fünf großen internationalen Ölkonzerne (IOC)“. Als die fünf größten dieser sogenannten „Supermajors“ gelten ExxonMobil, Shell, BP, Chevron und Total.

Am Anleihemarkt ist der Ölkonzern bereits aktiv, die Nachfrage nach ersten Saudi-Aramco-Anleihen im Frühjahr war groß. Auch damit wollen sich das Unternehmen und das gesamte Königreich stärker gegenüber den Weltmärkten zu öffnen. Das Königreich war nach dem Mord an dem kritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul schwer in die Kritik geraten.

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