
Aktientipp: Daimler - Rabatt durch Sippenhaft und Krisenangst
284 253 Mercedes-Fahrzeuge hat Daimler in diesem Jahr in China bisher verkauft, ein Drittel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im September avancierte China für Daimler zum wichtigsten Absatzmarkt, der mittlerweile zehn Prozent des gesamten Konzernumsatzes einbringt. Trotz wirtschaftlicher Abschwächung sind auch die weiteren Aussichten in China keineswegs nur düster: Für die nächsten Monate könnten neue staatliche Anreize zur Marktbelebung sogar zu höheren Absatzzahlen führen als bisher befürchtet.
An die neun Milliarden Euro kann Daimler im Gesamtkonzern in diesem Jahr netto verdienen; so viel wie nie zuvor. Basis ist das florierende Kerngeschäft mit Automobilen. Hier profitiert Daimler von guten Verkäufen in der Kompaktklasse, dem relativ jungen Volumenmodell C-Klasse sowie den souveränen Verkaufszahlen bei Luxuslimousinen. Neu am Start stehen mehrere Geländemodelle. Dass die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Autogeschäft mittlerweile auf über zehn Prozent geklettert ist, signalisiert Marktstärke und weiterhin gute Erträge. Im Nutzfahrzeuggeschäft dämpft zwar der krisenbedingt schwache Absatz in Südamerika und Russland, gute Verkäufe von Transportern in Europa dürften das aber ausgleichen.
Krisenängste und die Sippenhaft im VW-Skandal haben Daimler-Aktien in den vergangenen zwei Monaten um ein Viertel gedrückt. Mittlerweile hat der Kurs wieder nach oben gedreht – aber günstig ist die Aktie noch immer.