Schlechte Geschäfte mit Namen Quandt Ein Investment-Star stürzt ab

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Verärgerte Investoren

Warum Kunden ihrem Banker misstrauen
Die Finanzkrise hat das Vertrauen der Finanzanleger negativ beeinflusst. Zu diesem kommt die aktuelle Studie der Nürnberger Puls Marktforschung unter 1.000 deutschen Bankkunden. Deren deutliche Mehrheit ist inzwischen der Meinung, sich eigenständig über Geldanlagen informieren zu müssen. Quelle: dpa
74 Prozent der Befragten geben an, dass man bei reinem Vertrauen in den Berater ohne eigene zusätzliche Information „selbst Schuld“ bei Verlusten sei. Dies sehen speziell Männer, Ältere und Besserverdienende so. Quelle: dpa-tmn
Beratungsgespräch in einer Bank Quelle: Fotolia
Auch bei der Frage, welchen Informationsquellen die Bankkunden vertrauen, kommt die Studie zu einem ernüchterndem Ergebnis: Eigentlich keiner so richtig. Aber: „Die persönliche Beratung bei unabhängigen Stellen, wie etwa der Verbraucherberatung, werden von heutigen Kunden noch am ehesten als vertrauenswürdig angesehen,“ fasst Dr. Konrad Weßner, Puls-Geschäftsführer, zusammen. Quelle: picture-alliance
Gerade mal 17 Prozent der Befragten vertrauen dem persönlichen Berater, 15 Prozent unabhängigen Institutionen. Quelle: dpa
Die Weiten des Internets taugen bei der Mehrheit auch nicht für Anlagetipps, sondern als reine Informationsplattform wie etwa zu Aktienkursen. Quelle: dpa
Das Beratungsprotokoll findet bei Anlegern mehr Anklang als vermutet: 95 Prozent derjenigen, die ein Protokoll erhalten haben, lesen es durch. Die Hälfte von ihnen ausführlich, die anderen überfliegen es zumindest. Quelle: dpa


Ähnliche Ansinnen formulierte schon Overseas Asset Management (OAM), ein Großaktionär der Altira-Beteiligung Heliad. Dieser will Schadensersatzansprüche in zweistelliger Millionenhöhe gegen Unternehmen der ABL-Gruppe prüfen lassen und dafür nun vor Gericht ziehen. Die Vorwürfe sind zahlreich. Einer davon geht so: Innerhalb der ABL-Gruppe seien „nicht marktübliche Tätigkeits- und Haftungsvergütungen“ gezahlt worden, was Heliad-Geschäftsführer Andreas Lange auf der Hauptversammlung im August bestritt.

Börse Frankfurt am Abend

Viele Investoren scheuen öffentlichen Rabatz, machen ihrem Ärger aber insgeheim Luft:

  • Ein Multimillionär, der mit Ecolutions viel Geld verloren hat, will mit ABL nie wieder Geschäfte machen: „Man hat viel versprochen, aber nichts eingehalten.“
  • Ein institutioneller Investor beginnt – angesprochen auf sein Investment in ein ABL-Unternehmen – zu stottern und fleht, seinen Namen nicht zu nennen.
  • Ein Banker klagt in einem Report über ein „frustrierendes“ Treffen mit einem Investor, der an ABL-Unternehmen beteiligt ist. Man brauche endlich einen Deal, der aufgehe. Derzeit sehe der Kunde Silvia Quandt als „Garanten für Rohrkrepierer“.

Für Angermayer dürfte es künftig in Deutschland schwierig werden, neue Investoren zu finden. Der Name Silvia Quandt steht nach den ganzen Misserfolgen längst nicht mehr für erfolgreiches Unternehmertum.

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