
Sidney Die Bonitätswächter erklärten am Montag, sie gingen zwar generell weiter davon aus, dass es im Euro-Raum nicht zu einer umfassenden Zahl an Staatspleiten komme. Aber selbst bei diesem „positiven“ Szenario seien negative Auswirkungen auf die Ratings zu befürchten. Die „institutionellen Schwächen“ tragen laut Moody's dazu bei, dass die Krise bislang nicht überwunden werden konnte.
Die Umsetzung eines effektiven Plans der Politik zur Lösung der Krise könnte erst nach einer Serie von Schocks möglich sein. Das könnte wiederum dazu führen, dass weitere Länder vom Kapitalnachschub an den Finanzmärkten abgeschnitten wären und weitere Hilfsprogramme nötig wären, warnte die Agentur.
In den vergangenen Wochen waren die Ratings europäischer Staaten wieder stärker unter Druck geraten. Am Donnerstag hatte Fitch Portugal auf Ramsch-Niveau zurückgestuft, am Freitag stufte Moody's Ungarn runter und Standard & Poor's senkte die Bonitätsnote für Belgien.
Moody's erhöhte den Druck auf die europäischen Politiker: Ohne Maßnahmen zur Stabilisierung der Märkte würden die Kreditrisiken weiter steigen. Die Politik müsse schnell handeln, um das Vertrauen zurückzugewinnen: "Ohne größere politische Initiativen werden wir an einen Punkt kommen, an dem wir die Ratings der Euro-Zone als Ganzes auf den Prüfstand stellen müssen", teilte Moody's mit. Dies könne bereits im ersten Quartal 2012 passieren.