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Schweizer Bank UBS 545 Millionen Dollar Strafe wegen Tricksereien

Die Schweizer Bank UBS muss wegen Manipulationen am Devisenmarkt 545 Millionen Dollar zahlen. Im Devisenskandal dürften noch Strafen gegen weitere internationale Großbanken folgen.

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UBS Logo Quelle: REUTERS

Die UBS wird erneut von den Sünden der Vergangenheit eingeholt. US-Behörden brummten der größten Schweizer Bank wegen Manipulationen bei Devisen und Referenzzinsen Strafen von insgesamt 545 Millionen Dollar auf, wie die UBS am Mittwoch mitteilte. Das Institut sei Teil einer branchenweiten Einigung im Devisenskandal. Im späteren Verlauf des Tages dürften vier weitere internationale Großbanken deshalb in einem beispiellosen Vorgang zu Milliarden-Strafen und Schuldeingeständnissen verdonnert werden.

Die Banken sollen am billionenschweren und wenig überwachten Devisenmarkt getrickst haben. Die Ermittler sahen es als erwiesen an, dass Händler in den betroffenen Instituten versucht haben, an wichtigen Kursen zu schrauben, um eigene Gewinne einzustreichen. "Das Verhalten einer kleinen Anzahl von Mitarbeitenden war inakzeptabel und wir haben entsprechende Disziplinarmaßnahmen ergriffen", erklärten UBS-Präsident Axel Weber und Konzernchef Sergio Ermotti in der Mitteilung.

Auf die Ergebnisse hätten die Strafen keine Auswirkungen, weil die Bank bereits umfassende Rückstellungen getätigt hat. Viele Marktteilnehmer hatten mit höheren Bußen gerechnet, vorbörslich zog die UBS-Aktie an.

Steuertricks, die der Fiskus sofort entlarvt
Arbeitszimmer lassen sich steuerlich geltend machen. Wer aber versucht, das Kinderzimmer oder die Abstellkammer als Büro zu deklarieren, kann damit auf die Nase fallen. Kontrollen der Finanzbeamten sind nämlich gar nicht so unüblich. Quelle: dpa
Ein ebenfalls beliebter Trick ist, aus dem tatsächlichen Arbeitsweg von 25 Kilometern eine Strecke von 40 Kilometern zu machen, um so eine höhere Pendlerpauschale abzugreifen. Das ist sowohl rechtswidrig, als auch leicht durchschaubar. Routenplaner sei dank, fällt dieser Trick binnen Sekunden auf. Einen kleinen Umweg zu machen, um beispielsweise Stauknotenpunkte zu umfahren, ist dagegen völlig in Ordnung. Quelle: dpa
Prinzipiell lohnt es sich, relevante Quittungen aufzuheben und mit der Steuererklärung einzureichen. Die Betonung liegt auf relevant. Wer jede Buchquittung einreicht, muss damit rechnen, dass der Fiskus prüft, um was für Bücher es sich handelt. Die Liebesschnulze als notwendige Fachliteratur zu deklarieren ist deshalb schwierig. Quelle: dpa
Wer zu einem Bewerbungsgespräch fährt, kann die Fahrtkosten wie auch die Kosten für die Bewerbung an sich, steuerlich geltend machen. Wer allerdings angibt, mehrere hundert Euro für ein Bewerbungsbild ausgegeben zu haben oder quer durch die ganze Republik gefahren zu sein, muss sich auf Nachfragen der Finanzbeamten einstellen. Quelle: dpa
Auch die Kosten für Weiterbildungen sollte man nur dann von der Steuer absetzen, wenn das Seminar nicht ohnehin vom Arbeitgeber bezahlt worden ist. Fliegt es auf, dass Arbeitnehmer Kosten absetzen wollen, die sie gar nicht hatten, gibt das richtig Ärger.
Dem Fiskus Kapitalerträge zu verheimlichen lohnt sich nicht. Banken aus dem EU-Ausland melden Zinserträge automatisch dem Staat, von deutschen Geldhäusern können die Beamten die Jahresbescheinigung anfordern. Quelle: dpa
Wer seinen Kindern die Gewinne aus Aktiendeals überweist, kann prinzipiell die Steuern auf Kapitalerträge umgehen, da die Kinder einen eigenen Sparerfreibetrag einrichten können. Allerdings gibt es Ärger mit dem Finanzamt, wenn die Eltern noch Zugriff auf das Geld haben. In diesem Fall handelt es sich nämlich um eine Scheinübertragung - und die ist nicht zulässig. Quelle: AP

Für Tricksereien am Devisenmarkt drückt die UBS 342 Millionen Dollar an die US-Notenbank ab. Sie habe festgestellt, dass die Bank in Zusammenhang mit ihrem Devisengeschäft "unkorrekte" Geschäftspraktiken betrieben habe. Im vergangenen November hatte die UBS bereits 774 Millionen Franken an Behörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz gezahlt. Ganz vom Haken ist die Bank in dem Bereich zudem nicht. Die UBS kooperiere bei den weiter laufenden Untersuchungen anderer Behörden.

UBS informierte über Fehlverhalten

Anderen Geldhäusern dürfte es schlechter ergehen als der UBS. Insider gehen davon aus, dass sich Barclays und die Royal Bank of Scotland aus Großbritannien sowie die US-Häuser JP Morgan und Citigroup höhere Strafen einfangen werden und zudem Schuldeingeständnisse ablegen müssen. Dies bleibt der UBS im Devisenskandal erspart, weil sie die Behörden als erste Bank über mögliches Fehlverhalten informierte.

Dagegen müssen die Schweizer in einem bereits abgeschlossen geglaubten Fall nachlegen. Das Verfahren rund um die Manipulationen des Referenzzinses Libor hatte die UBS 2012 mit einer Zahlung von 1,4 Milliarden Franken eigentlich schon zu den Akten gelegt. Damals verpflichtete sich die Bank allerdings auch, keine weiteren Straftaten zu begehen. Wegen der Tricksereien am Devisenmarkt hoben die US-Behörden den versprochenen Verzicht auf eine Strafverfolgung nun auf. Die UBS muss weitere 203 Millionen Dollar auf den Tisch legen und ein strafrechtliches Geständnis ablegen.

Die Deutsche Bank hatten Aufseher in Großbritannien und den USA im April wegen der Libor-Manipulation zu einer Strafe von 2,5 Milliarden Dollar verdonnert. Im Devisen-Fall sehen sich die Frankfurter nicht in der ersten Reihe, obwohl sie zu den größten Spieler auf diesem Markt zählen.

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