Softwarekonzern Teamviewer-Börsengang bringt 2,2 Milliarden Euro ein

Der Softwarekonzern schafft den größten europäischen IPO des Jahres. Die Preisspanne schöpfte Teamviewer nicht ganz aus.

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Die Software des Unternehmens aus Göppingen wird auf 340 Millionen Geräten genutzt. Quelle: dpa

Der schwäbische Software-Anbieter Teamviewer hat den größten Börsengang des Jahres in Europa geschafft. 84 Millionen Aktien wurden zu je 26,25 Euro bei neuen Investoren untergebracht, wie der Hersteller von Software zur Fernwartung von Computern und anderen Geräten am Dienstag mitteilte. Damit schöpfte Teamviewer die Preisspanne nicht ganz aus, die von 23,50 bis 27,50 Euro je Aktie reichte.

Der Erlös von 2,21 Milliarden Euro geht vollständig an den Finanzinvestor Permira, der vor fünf Jahren für das gesamte Unternehmen 870 Millionen Euro gezahlt hatte. Zum Ausgabepreis wird Teamviewer nun mit 5,25 Milliarden Euro bewertet. Permira hält künftig noch 58 Prozent der Anteile.

„Solch ein Erfolg fällt nicht vom Himmel“, sagte Permira-Deutschland-Chef Jörg Rockenhäuser. „Das gesamte Teamviewer-Team kann sehr stolz darauf sein, was es erreicht hat. Am Mittwoch will Teamviewer will sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern. 300 Mitarbeiter sollen dann auf dem Parkett dabei sein.

Die Software-Anbieter übertrumpfte mit seinem Börsengang den italienischen Zahlungsanbieter Nexi, der bei seinem Börsengang im April zwei Milliarden Euro eingesammelt hatte und damit die größte Emission dieses Jahres in Europa war. In Deutschland hatte die Volkswagen-Lkw-Tochter Traton vor der Sommerpause mit Mühe knapp 1,4 Milliarden Euro erlöst, weit weniger als erhofft. 2018 fielen die Emissionen von Siemens Healthineers (4,2 Milliarden Euro) und von Knorr-Bremse (3,85 Milliarden) deutlich größer aus.

Mit der Teamviewer-Software lassen sich Computer verbinden, etwa zur Fernwartung der Rechner, zur Fernsteuerung von Maschinen oder für Online-Konferenzen. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen aus Göppingen mit 800 Mitarbeitern abgerechnete Umsätze von 310 bis 320 Millionen Euro, das wäre gut ein Drittel mehr als 2018.

Auch mittelfristig soll dieses Wachstumstempo anhalten. Im vergangenen Jahr hatte die 2005 gegründete Firma die Nutzung der Software erfolgreich auf ein Abonnement-Modell umgestellt und zielt stärker auf Großunternehmen als Kunden ab.

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