Der US-Mischkonzern mit Sitz in Irland stellt außerdem Kältetechnik („Thermo-King“), Golfzubehör, Kompressoren, Ventilatoren und Heizungsanlagen her und machte 2012 rund 14 Milliarden Dollar Umsatz. Einen Namen für die neue Sicherheitsfirma gibt es schon: Das neue Unternehmen wird Allegion heißen und rund zwei Milliarden Dollar Umsatz machen. Allegion hat das Zeug zur Erfolgsgeschichte: Die Sicherheitsbranche hat ein hohes Wachstum, und kaum ein reinrassiger Vertreter ist an der Börse notiert.
Auch der Darmstädter Software AG, nach SAP zweitgrößter deutscher IT-Konzern, täte die Abspaltung eines ihrer Geschäftsbereiche gut, meinen einige Analysten. Bei der Übernahme von IDS Scheer im Jahre 2010 habe man eigentlich deren Produkte („Aris“), nicht jedoch das umfangreiche, aber margenschwache Servicegeschäft im Auge gehabt.
Damals sei IDS aber nur als Gesamtpaket zu haben gewesen, heißt es. Es kam, wie zu befürchten war: Das ungewollte Servicegeschäft entwickelte sich unter dem neuen Management nicht unbedingt besser. Es ist seit der Übernahme von 178 Millionen auf nur noch rund 120 Millionen Euro Umsatz geschrumpft. Ein Teil davon, das US-Servicebusiness, ist schon verkauft.
Für den Rest (hauptsächlich Deutschland) fand sich offenbar noch kein solventer Käufer. Ein IPO scheint ebenfalls kaum möglich, denn „angesichts der niedrig bewerteten Konkurrenz und der schwachen eigenen Rentabilität kämen kaum mehr als 40 Millionen Börsenwert dabei rum“, meint ein Analyst. Gut möglich also, dass Software den Bereich abspaltet und sich wieder als reiner Softwarekonzern aufstellt.
Klein, aber gewinnträchtig
„Prinzipiell gefährdet sind alle Unternehmen, die, entweder aus früheren Übernahmen oder historisch gewachsen, Geschäftsfelder haben, die sich vom Rest des Unternehmens und dessen Kerngeschäft im Laufe der Zeit wegentwickelt haben und mit denen kaum noch Synergien ausgeschöpft werden können“, so Fondsmanager Suckel.
So könnten Fluggesellschaften auf die Idee kommen, Bereiche abzuspalten, die nicht (mehr) ihr Kerngeschäft sind, sich aber einst daraus entwickelten. So wie etwa Buchungssysteme oder das Catering. Genau das – sein Verpflegungsgeschäft abzuspalten – soll Insidern zufolge die Lufthansa intensiv prüfen. Beispiele in der Branche gibt es schon: Canadian Airlines trennte 2005 sein Bonuspunktesystem ab und brachte es als Aeroplan an die Börse.
Auf ein besonderes Schnäppchen werden die Anleger dagegen wohl noch eine Weile warten müssen: Immer wieder fordern Investoren, Fiat möge seine Sportwagentochter Ferrari abspalten und an die Börse bringen. Der Sportwagenbauer ist im Vergleich zur Mutter zwar klein, dafür aber hoch profitabel. Doch so bald, sagt ein hochrangiger Fiat-Manager, werde man Ferrari nicht von der Leine lassen, „obwohl die Aktie sicher Klasse hätte; ich persönlich würde sie jedenfalls sofort kaufen“.