
Frankfurt Aus Enttäuschung über die aus ihrer Sicht unzureichenden Beschlüsse des EU-Schuldengipfels haben sich Anleger am Montag erneut von italienischen Staatsanleihen getrennt. Die Renditen der zwei-, fünf- und zehnjährigen Bonds legten zu. Daran änderten weder die leicht rückläufigen Renditen bei der Auktion einjähriger Bonds noch angebliche Stützungskäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas. Parallel dazu verteuerte sich die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets italienischer Staatspapiere um 24.000 auf 555.000 Euro. Vor diesem Hintergrund rutschte der Mailänder Aktienindex um zwei Prozent ab.
„Es ist schön, dass sie sich auf koordinierte Richtlinien zur Steuerpolitik geeinigt haben, aber dies löst die grundlegenden Probleme der Schuldenkrise nicht“, sagte Investec-Volkswirtin Victoria Cadman. „Wir sind indifferent bei der Frage, ob diese Beschlüsse irgendeinen Effekt haben.“ Andere Börsianer kritisierten, dass sich die EZB weiterhin weigere, Staatsanleihen von kriselnden Staaten in großem Stil aufzukaufen.
Im Sog Italiens zogen auch die spanischen Renditen und CDS an. Der Leitindex der Aktienbörse Madrid rutschte um knapp zwei Prozent ab.