Staatsanleihen Italiens Referendum lockt Schnäppchenjäger an

Die in Italien anstehende Volksabstimmung über eine Verfassungsreform schafft nach Meinung von Analysten Kaufgelegenheiten für einige Anleiheinvestoren. Das Risiko sei zudem dank einer aufmerksamen EZB begrenzt.

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Italien stimmt im Dezember über eine Änderung der Verfassung ab. Quelle: AFP

Italienische Staatsanleihen sind im Vorfeld des für den 4. Dezember angesetzten Referendums über eine Verfassungsreform im Vergleich zu spanischen Papieren billiger geworden. Stimmen die Italiener mit „Nein“, droht das die Regierung zu destabilisieren – auch wenn Ministerpräsident Matteo Renzi zuletzt angekündigt hatte, auch bei einer Niederlage im Amt bleiben zu wollen. Die Risikoprämie 10-jähriger Italien-Bonds gegenüber spanischen Staatsanleihen mit vergleichbarer Laufzeit hat in diesem Monat den höchsten Wert seit fast zwei Jahren erreicht.

Für Pioneer Investments macht diese vergleichsweise schlechtere Entwicklung Italien-Bonds attraktiv – insbesondere, weil die Risiken durch das Stimulusprogramm der Europäischen Zentralbank begrenzt werden. Das stellt nach Ansicht von Cosimo Marasciulo, Leiter Staatsanleihen bei Pioneer in Dublin, ein „Sicherheitsnetz“ dar. Er kaufte einige der ersten 50-jährigen Bonds des Landes, die in diesem Monat an den Markt kamen.

„Im Fall von Italien muss man die fundamentale Lage von der Marktreaktion trennen“, sagt Marasciulo, Co-Manager des Euro Curve-Fonds, der für dieses Jahr auf einen Ertrag von elf Prozent kommt und damit 94 Prozent der Wettbewerber geschlagen hat. „Wenn ein 'Nein' gewinnt, dann steht die EZB parat.“

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