Staatspapiere Anleger stoßen Bundesanleihen weiter ab

Die Kurse von Staatsanleihen geben am Montag weiter nach, die Zinsen ziehen an. Die zehnjährigen Bundesanleihen notieren den zweiten Handelstag bei positiven Renditen.

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Bundesanleihen sind nicht mehr ganz so begehrt wir noch vor einigen Wochen. Quelle: dpa

Frankfurt Aus Verunsicherung über die Geldpolitik der großen Notenbanken haben sich am Montag weitere Anleger von Bundesanleihen getrennt. Dies trieb die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihen, die am Freitag erstmals seit knapp zwei Monaten wieder in positives Terrain vorgestoßen waren, auf bis zu 0,058 Prozent. Das ist der höchste Stand seit dem Brexit-Referendum von Ende Juni.

„Es herrscht Unsicherheit darüber, ob die Notenbanker an einem Wendepunkt stehen“, sagte Anlagestratege Peter Chatwell von der Mizhuo Bank. Bislang hatten Investoren auf eine Fortsetzung oder Verschärfung der ultra-lockeren Geldpolitik der großen Notenbanken gesetzt.

Fed-Führungsmitglied Eric Rosengren hatte sich allerdings am Freitag für eine baldige US-Zinserhöhung ausgesprochen. Damit heizte er Spekulationen auf einen solchen Schritt bei der nächsten Fed-Sitzung am 21. September wieder an. Zuvor hatten Börsianer frühestens zum Jahreswechsel damit gerechnet.

Daneben verzichtete die Europäische Zentralbank (EZB) vergangene Woche auf erhoffte zusätzliche Geldspritzen für die schwächelnde heimische Konjunktur. Über eine Anpassung ihres Wertpapier-Ankaufprogramms wird sie voraussichtlich erst Ende des Jahres entscheiden.

Die Bank von Japan prüft Insidern zufolge Möglichkeiten, die langfristigen Zinsen wieder in die Höhe zu treiben, ohne dass die kurzfristigen Zinsen ebenfalls anziehen. Letztere sind für Firmenkredite besonders wichtig. Die niedrigen langfristigen Zinsen belasten die Ergebnisse der Banken und bremsen dadurch die Kreditvergabe. Die japanische Notenbank stemmt sich bislang vergeblich mit immer neuen Geldspritzen gegen die seit Jahrzehnten andauernde Wirtschaftskrise.

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