Staatspapiere Griechenland-Anleihen: Rendite auf Rekordtief

Ratingagenturen haben griechischen Staatsanliehen zuletzt gute Bewertungen erteilt. Im Gegenzug ging es mit den Renditen kräftig nach unten.

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Griechenland-Anleihen: Rendite auf Rekordtief Quelle: dpa

Am Markt für europäische Staatsanleihen haben Staatspapiere aus Griechenland mit einer Kursrally auf eine Hochstufung der Kreditbewertung des hochverschuldeten Landes reagiert. Während die Sorgen vor der Ausbreitung des Coronavirus am Montag für eine allgemein starke Nachfrage nach Staatspapieren sorgte, konnten Anleihen aus Griechenland besonders stark zulegen. Im Gegenzug ging es mit den Renditen kräftig nach unten. Am Vormittag rutschte die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen auf ein Rekordtief von 1,11 Prozent.

Nahezu parallel zu den Griechen-Anleihen waren zu Beginn der Woche auch Staatspapiere aus Italien bei Investoren stark gefragt. Hier löste der Ausgang einer wichtigen Regionalwahl ebenfalls eine Kursrally aus, während es mit der Rendite stark nach unten ging. Mit der Niederlage der rechtsgerichteten Oppositionspartei Lega sehen Analysten die Regierungskoalition in Rom gestärkt. In der Vergangenheit haben sich italienische und griechische Anleihen nicht selten in die gleiche Richtung bewegt.

Der Markt für Staatsanleihen konnte erst am Montag auf eine Hochstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands reagieren. Am späten Freitagabend hatte die US-Ratingagentur Fitch die Kreditbewertung Griechenlands um eine Stufe angehoben, von zuvor „BB-“ auf „BB“. Die Bewertung liegt zwar immer noch im sogenannten „Ramschbereich“. Griechenland liegt nach der Hochstufung noch zwei Stufen unter dem Bereich, mit dem vergleichsweise sichere Anlagen gekennzeichnet werden.

Darüber hinaus hat die US-Ratingagentur Fitch den Ausblick für die Kreditbewertung von „stabil“ auf „positiv“ gesetzt. Damit ist in den kommenden Monaten eine weitere Hochstufung denkbar. Die positive Bewertung kommt fast genau zehn Jahre, nachdem der damalige griechische Premier Giorgos Papandreou die Euro-Partner und den Internationalen Währungsfonds zu Hilfe gerufen und die Quasi-Pleite des Landes verkündet hatte. Es folgten jahrelange Hilfsprogramme und harte Sparmaßnahmen.

Mehr: 2020 will Athen die Weichen für den Abschied vom Ramschniveau am Bondmarkt stellen. Die Erwartung einer höheren Bonität dürfte die Börsenkurse antreiben.

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