Staatspapiere Renditen europäischer Anleihen auf Rekordtief

Spekulation auf zusätzliche Geldspritzen der Europäischen Zentralbank lassen die Kurse wichtiger Staatsanleihen anziehen – die Renditen in Frankreich und den Niederlanden fallen auf Rekordtiefstände.

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Bei Anlegern sind am Mittwoch niederländische und französische Staatsanleihen begehrt. Quelle: dpa

Spekulationen auf zusätzliche Käufe der Europäischen Zentralbank (EZB) haben europäischen Anleihen am Mittwoch erneut Auftrieb gegeben. Dadurch fielen die Renditen der zehnjährigen Titel aus Frankreich und den Niederlanden auf 0,225 und 0,111 Prozent. Das ist in beiden Fällen ein Rekordtief.

Bonds aus Griechenland, Portugal, Italien und Spanien waren ebenfalls gefragt. Die zehnjährigen spanischen Titel rentierten mit 1,228 Prozent so niedrig wie zuletzt vor mehr als einem Jahr. Neben den Hoffnungen auf weitere EZB-Hilfen trieben die Negativ-Renditen der als sicher geltenden Bundesanleihen die Investoren in die Papiere anderer europäischer Staaten, sagten Börsianer. Die deutschen Titel rentierten mit minus 0,116 Prozent in Reichweite ihres Rekordtiefs von minus 0,17 Prozent.

„In den kommenden Wochen werden Anleger voraussichtlich zwischen der Hoffnung auf Konjunkturstimuli und der Furcht vor den Folgen des Brexit schwanken“, sagte Anlagestratege Martin Van Vliet in der ING Bank. Vergangene Woche stimmten die Briten für den Ausstieg ihres Landes aus der EU. Experten zufolge könnte das Vereinigte Königreich dadurch in eine Rezession rutschen und sich das weltweite Wachstum verlangsamen.

Die EZB kauft bereits Staatsanleihen im Volumen von 80 Milliarden Euro monatlich auf, um die heimische Konjunktur anzukurbeln und die drohende Deflation, eine Spirale fallender Preise und rückläufiger Investitionen, abzuwenden. Sollte sich die Konjunktur abkühlen, erwarten Börsianer zusätzliche Geldspritzen.

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