Stabil Die besten Aktien mit Schutzpanzer

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Großanleger haben wenig Aktien

Apple ist wertvollstes Unternehmen aller Zeiten
Platz 10 der US-BörsenriesenMit Konsumartikeln wie Windeln schafft der US-Konzern Procter & Gamble gerade so in die Spitzenliga der größten amerikanischen Aktiengesellschaften. Zum weit verzweigten Sortiment zählen aber etwa auch Rasierer, Waschmittel und Pflegeprodukte. Börsenwert: 184 Milliarden US-Dollar (Stand: 20. August 2012) Quelle: dapd
Platz 9Die Mischung macht's bei Johnson & Johnson. Der Konzern verkauft sowohl Haushaltsprodukte als auch frei erhältliche und rezeptpflichtige Medikamente. In Deutschland gehört wohl Penaten zu den bekanntesten Marken. Börsenwert: 186 Milliarden Dollar. Quelle: dapd
Platz 8Den Mobilfunkkonzern AT&T verbindet natürlich eine enge Geschäftsbeziehung mit Apple. So wurde dort lange Zeit das iPhone von Apple exklusiv verkauft, was zum Start des Smartphones vor mittlerweile fünf Jahren zu langen Schlangen vor AT&T-Geschäften führte. Börsenwert: 213 Milliarden Dollar. Quelle: dapd
Platz 7Einen Rang weiter vorn sortiert sich ein Ölkonzern ein. Chevron ist ein riesiger Konzern, der in den USA auch Tankstellen unter dem Firmennamen betreibt. Es gibt allerdings noch einen anderen Ölkonzern weiter vorne in der Rangliste. Börsenwert: 220 Milliarden Dollar Quelle: dapd
Platz 6Der Erzrivale des deutschen Industriekonzern Siemens, General Electric, baut unter anderem Flugzeugtriebwerke. Der Gigant gehört seit Jahrzehnten zur Spitzenklasse der größten Konzerne. Börsenwert: 220,5 Milliarden Dollar. Quelle: ap
Platz 5Den Wandel vom Hard- zum Softwareanbieter und Dienstleistungsunternehmen hat IBM erfolgreich absolviert wie man unschwer an dieser Rangliste der größten US-Börsenkonzerne erkennen kann. Börsenwert: 229 Milliarden Dollar Quelle: dapd
Platz 4 Der Einzelhandelskonzern Walmart ist ein Umsatzgigant. Anders als die deutschen Discount-Märkte ist der von der Familie Walton geschaffene Konzern an der Börse notiert. Den Firmenerfolg hat das nicht verhindert. Börsenwert: 255 Milliarden Dollar Quelle: dapd

Gemessen an solchen Prognosen, haben Großanleger wenig Aktien. Versicherungen halten weniger als fünf Prozent ihrer Gelder in Aktien. „Deutsche Versicherungen sind die Letzten, die ihre Aktienquoten erhöhen werden“, meint Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege bei Flossbach von Storch, „angelsächsische Pensionskassen oder Versorgungswerke sind da weiter.“

Anleger suchen das Verlässliche. „Wenn meine Kunden Aktien ins Depot nehmen, dann fast ausschließlich Papiere weltweit operierender Großkonzerne mit attraktiven Dividenden“, sagt Johannes Hirsch, Chef des Family-Office Antea. „Die großen Kapitalsammelstellen, die Kunden eine regelmäßige Rendite versprochen haben, schaffen dies nur mit Dividenden“, sagt Vorndran. Er gehe davon aus, dass die Dividende deshalb als Auswahlkriterium künftig noch an Bedeutung gewinnen werde. Und Dividenden fließen eher (und vor allem verlässlicher) bei internationalen Markenkonzernen wie Procter, Unilever oder Nestlé als bei konjunktursensiblen Stahlwerten oder High-Tech-Firmen.

Welche Aktien die Analysten lieben

Die gleiche Art Aktie

Weil alle Großanleger die gleiche Art Aktie suchen, „sehen wir seit einigen Monaten eine Marktspreizung“, sagt Roelli, „es gibt einen Run auf Blue Chips mit starken Markennamen und soliden Dividenden, während das Gros der Aktien links liegen gelassen wird.“ Laut Vermögensverwalter Jens Ehrhardt sind auf Jahresfrist schon mehr als 70 Prozent aller Aktien weltweit im Minus; die Börsen werden von immer weniger Schwergewichten gezogen. Frank Ebach, Niederlassungsleiter der BHF-Bank, sieht an der Börse dieselbe Entwicklung wie am Immobilienmarkt: „1a-Qualität wird immer teurer – und den Rest will keiner haben.“

Die wenigen Werte, die bei Anlegern als verlässlich gelten, kosten fast den 20-fachen Jahresgewinn; wer als konjunkturanfällig und riskant gilt, kann auch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) unter zehn keine Käufer anlocken. „Es ist ein uralter Reflex der Anleger, in jeder Krise große Aktien zu kaufen“, sagt BHF-Stratege Franke, „Werte wie McDonald’s, Coca-Cola, 3M oder Colgate-Palmolive haben auch in dieser Krise wieder massiv zugelegt und den Gesamtmarkt abgehängt.“

Die meistgehandelten Aktien Deutschlands
Platz 10: LufthansaNach einem leichten Kurs-Hoch von elf Euro im Februar, sackte die Lufthansa Aktie im Juni auf den seit 2009 nicht mehr erreichten Tiefstand von acht Euro ab. Derzeit ist der Lufthansa-Kurs ist im leichten Aufwärtstrend und pendelt sich auf einem Wert von 9,60 Euro pro Stück ein. ISIN: DE0008232125Gehandelte Stücke im ersten Halbjahr 2012: 614 Millionen Gehandeltes Volumen: 20 Milliarden Euro Quelle: dapd
Platz 9: SAPDie Aktie des Softwaregiganten befindet sich langfristig auf einem stetigen Aufstieg und konnte den Wert innerhalb der letzten 10 Jahre verdoppeln. Von kleinen Sprüngen nach oben und unten abgesehen, wird das Wertpapier gerade für ordentliche 47,66 Euro gehandelt und ist somit die teuerste Aktie unseres Rankings.ISIN: DE0007164600Gehandelte Stücke im ersten Halbjahr 2012: 663 MillionenGehandeltes Volumen: 16 Milliarden Euro Quelle: dpa
Platz 8: RWEDie Energiewende macht RWE nach wie vor zu schaffen. Die Aktie des Energieversorgers befinden sich zwar gerade wieder auf einem leicht steigenden Kurs, doch mit einem Wert von momentan 33,33 Euro je Aktie ist an den absoluten Spitzenwert von 99 im Jahr 2008 gerade nicht zu denken.ISIN: DE0007037129Gehandelte Stücke im ersten Halbjahr 2012: 722 MillionenGehandeltes Volumen: 11 Milliarden Euro Quelle: dapd
Platz 7: DaimlerDer Automobilhersteller landet momentan wieder auf demselben Kurswert, mit dem er zu Jahresbeginn gestartet ist: bei soliden 35 Euro pro Aktie. Die Frage ist nur, ob Daimler das bisherige Jahreshoch von 48 noch einmal toppen kann.ISIN: DE0007100000Gehandelte Stücke im ersten Halbjahr 2012: 986 MillionenGehandeltes Volumen: 20 Milliarden Euro Quelle: dapd
Platz 6: Deutsche PostDie Post-Aktie liegt gerade bei einem unspektakulären Kurs von 14 Euro. Abgesehen von kurzfristigen Kurs-Ausreißern hat sich der Wert in den vergangenen Jahren von den 14 Euro kaum wegbewegt.ISIN: DE0005552004Gehandelte Stücke im ersten Halbjahr 2012: 1.049 Millionen Gehandeltes Volumen: 30 Milliarden Euro Quelle: dapd
Platz 5: InfineonDie Aktie des Halbleiterherstellers ist mit fünf Euro pro Stück gerade fast schon ein Zocker-Schnäppchen. Auch wenn es 2009 mit einem unglaublichen Kurs-Tiefstwert von 0,36 schon mal düsterer ausgesehen hat.ISIN: DE0006231004Gehandelte Stücke im ersten Halbjahr 2012: 1.120 MillionenGehandeltes Volumen: 7 Milliarden Euro Quelle: dpa
Platz 4: Deutsche BankDas bisherige Jahreshoch der Deutschen Bank-Aktie lag im April bei einem soliden Kurs von 39 Euro. Inzwischen geht es wieder langsam bergab: 26,20 Euro pro Stück ist der aktuelle Wert - damit nähert sich der Kurs wieder verdächtig dem Tiefstand der letzten zehn Jahre von 21 Euro an.ISIN: DE0005140008Gehandelte Stücke im ersten Halbjahr 2012: 1.378 MillionenGehandeltes Volumen: 16 Milliarden Euro Quelle: dpa

Welche Aktien kaufen?

Diese Situation ist nicht neu: Ende der Sechziger liefen die Börsen schlecht – mit einer Ausnahme: Die Aktien von weltweit agierenden Markenkonzernen stiegen unablässig. IBM, McDonald’s, Gillette, Xerox, Polaroid und Avon kannten keine Ölkrise und keine 1970er-Stagflation. An der Börse galten Inhaber weltweit angesagter Marken, die in keinem Haushalt fehlen durften, als sichere Bank; das Label „Nifty Fifty“ („die schicken 50“) kam in Mode. „You’ll never get fired for buying Xerox or IBM“, war ein geflügeltes Wort unter US-Brokern – so wie heute kein Fondsmanager gefeuert werden dürfte, weil er Nestlé gekauft hat.

Zwei Studien spielten als Erste mit dem Begriff. Die eine listete 50 Blue Chips auf, die den Markt acht Jahre in Folge geschlagen hatten, und nannte sie „the nifty 50 outperformers“. Die andere enthielt schlicht die 50 US-Aktien mit den höchsten KGVs. Die 24 Aktien, die sich auf beiden Listen fanden, schlugen von 1964 bis 1972 nach Berechnungen von Morgan Stanley den US-Index S&P 500 um 189 Prozent oder durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr. Ende 1972 platzte die Blase, die Werte halbierten sich über vier Jahre. Die neuen, stabilen Werte steigen seit etwa drei Jahren – gemessen an dem Achtjahreszeitraum 1964 bis 1972 stünden die schicken Werte dieses Jahrtausends also erst am Anfang.

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