Star-Investor Marc Faber "Tesla kann auf null fallen"

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Absicherung gegen den Börseneinbruch

Eine Folge der exzessiven Liquiditätsschaffung der Notenbanken sei eine höhere Volatilität an den Märkten. Faber hält einen Einbruch des S&P 500 um 40 Prozent für denkbar. Warum das passieren könne, wisse man nie so genau, sagt Faber. Fakt sei aber, dass der Kursanstieg des S&P 500 vor allem getrieben wurde durch Aktienrückkäufe, Übernahmen und Fusionen. Es sei ja nicht so, dass alle Aktien auf neue Höchststände gestiegen sind. Im Gegenteil. Stark sei nur eine kleine Gruppe von Aktien.

Die schwärzesten Tage der Börsengeschichte
19. Oktober 1987 – der „Schwarze Montag” Quelle: dpa
16. Oktober 1989 – der Dax-Absturz Quelle: AP
23. Mai 1995 – die Asien-Krise Quelle: REUTERS
6. Oktober 2008 – das Lehman-Beben Quelle: dpa
Griechische Flagge Quelle: dpa
24. August 2015 – ein neuer China-Crash Quelle: dpa
07. Januar 2016 – und wieder ein Drachen-Kursbeben Quelle: dpa

Wie sich ein Normalanleger vor einem scharfen Kurseinbruch schützen könne, will der CNBC-Moderator wissen. Faber: „Ein Investor mit starken Nerven, der nachts immer gut schlafen kann, kann sein Portfolio absichern, indem er Short geht in überbewertete Einzelaktien“. Gefragt nach einem geeigneten Shortkandidaten nennt Faber die Aktie des Elektroauto-Pioniers Tesla. Die Aktie könne gar auf null fallen. Faber schiebt die Begründung nach: „Batteriebetriebene Autos können Mercedes, BMW, Toyota oder Nissan vermutlich besser und zu tieferen Kosten herstellen.“

Aktuell sei dieser Markt für die großen Automobilhersteller aber noch nicht groß genug. Wenn der Markt aber eine gewisse Größe erreicht habe, dann hat es Tesla plötzlich mit einer Menge Wettbewerber zu tun. Wer sich traut, die Idee Fabers umzusetzen, dem bietet ein Shortzertifikat mit zweifachem Hebel auf die Tesla-Aktie die Chance dazu (ISIN DE000CR51Y23, Kurs/Stoppkurs: 4,41/2,85 Euro).

Eine solche Short-Spekulation kann durchaus aufgehen. Ende August 2015 hatte die WirtschaftsWoche bereits eine Short-Zertifikat auf die Tesla-Aktie empfohlen (Ausgabe 36/2015). Binnen sechs Monaten stieg dieses dann um 150 Prozent, bevor sich Teslas Aktienkurs vorerst wieder erholte. Heute notiert das Zertifikat 50 Prozent im Minus. Das richtige Timing und der rechtzeitige Ausstieg spielen daher eine große Rolle.

Faber warnt aber davor, ein zu großes Rad zu drehen beim Shorten einzelner Aktien. Tesla sei eine sehr volatile Aktie. Eine alternative Absicherung gegen einen Börseneinbruch präsentiert Faber auch: US-Staatsanleihen. Sollte die US-Börse einbrechen, dann werde das Geld sofort abgezogen aus Aktien und in US-Staatsanleihen geparkt. Das sorgte dort für eine Kursrally. Als Investment seien US-Staatsanleihen zwar nicht sonderlich attraktiv, aber im Vergleich zu Cash und anderen Staatsanleihen eben schon. In Europa wiesen inzwischen Staatsanleihen im Volumen von 12.000 Milliarden Dollar negative Renditen auf. Faber: „Ich kaufe lieber eine zehnjährigen US-Staatsanleihe mit 1,58 Prozent Rendite als eine eidgenössische mit negativer Rendite.“

Jeff Gundlach, Chef des Vermögensverwalters DoubleLine Capital, meine zwar, man solle alles verkaufen. Nur dann stünden Anleger vor der Frage: „Was mache ich jetzt mit dem Cash?“ Bringt man es auf die Bank, ist das Geld futsch, wenn die Bank Bankrott geht. Und wenn die Notenbanken weiter Geld drucken wie verrückt, schwächt das auf Dauer dessen Kaufkraft. Anleger seien besser beraten mit einem diversifizierten Portfolio, sagt Faber.

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