Starinvestor schichtet um George Soros spielt die Gold-Karte

Der Milliardär bereit sich auf den Börsenabsturz vor. Die Wall-Street-Ikone wittert große Gefahren. Deshalb kehrt der legendäre Investor ins aktive Geschäft zurück – und geht starke Wetten ein.

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Der Starinvestor ist zurück im Tagesgeschäft - und setzt auf Minenaktien. Quelle: dpa

Nur Gutes tun und sich um Politik kümmern, das reicht dem Milliardär nicht mehr. George Soros ist zurück in der Geldwelt. Da ist ihm Aufmerksamkeit sicher. Denn seinen größten Coup landete er schon vor fast einem Vierteljahrhundert. Damals gewann er mit einer Wette gegen das britische Pfund eine Milliarde Dollar.

Die Wall-Street-Ikone hatte sich in den vergangenen Jahren wenig um seine 30 Milliarden Dollar schwere Investmentfirma Soros Fund Management gekümmert. Er beschäftigte sich lieber mit gemeinnützigen Aktivitäten. Dazu gehören die „Open Society Foundations“. Die unterstützen die Zivilgesellschaft beispielsweise in Osteuropa.

Jetzt macht der legendäre Investor andere Schlagzeilen. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ steuert er in den Räumen der Anlagefirma wieder aktiv Geschäfte. Soros ist zurück, weil er sich ängstigt.

Er ist zu einem echten Schwarzseher mutiert, sorgt sich um China, um die Weltwirtschaft, um den Zusammenhalt Europas. Bereits im April warnte er vor einer neuen Finanzkrise. Schon im Januar sprach er von einer unvermeidbaren harten Landung der chinesischen Wirtschaft.

Jetzt hat Soros sich abgesichert. Der Veteran vertraut auf den klassischen Rettungsanker. Das ist Gold. Der gebürtige Ungar kaufte beispielsweise Aktien der Mine Barrick Gold, hat da jetzt so viel investiert wie in keiner anderen Aktie. Auch beim Silberunternehmen Silver Wheaton hat er zugegriffen. Soros handelt nach dem Motto: Gold ist in der Krise die beste Versicherung.

Der legendäre Investor ist in guter Gesellschaft. Auch sein früherer Chefstratege Stanley Druckenmiller, ebenfalls ein renommierter Börsianer, machte sich im vergangenen Monat für Gold stark. Das Metall ist für ihn ein logischer Rettungsanker in den absurden Zeiten negativer Zinsen.

Die Warnungen kommen zu einer Zeit, in der sich die Stimmung an den Finanzmärkten wieder ei wenig zum Positiven gedreht hat. Noch vor einigen Monaten dominierten Deflationsängste das Geschehen. Nach einigen positiven Wirtschaftsdaten sind diese Ängste jedoch etwas in den Hintergrund gerückt.

Dabei spielen auch die wieder gestiegenen Rohstoffpreise eine Rolle. Insbesondere Öl ist wieder viel teurer als im Januar. Damit steigt die Zahl der Analysten, die mit anziehenden Inflationsraten rechnen. Am Ende können nicht alle recht behalten: Entweder haben diese Börsianer den richtigen Riecher – oder Soros.

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