




Ultraschnelle Computerhändler haben schon seit längerem einen schlechten Ruf. Der Verdacht: Sie machen Milliardengewinne auf Kosten aller Anleger.
Denn: Sie nutzen ihre Rechner, um automatisch Unmengen von Aufträgen an die Börsen zu geben - in Bruchteilen von Sekunden. In den USA sind die Blitztrader durch den Bestseller "Flash Boys: Revolte an der Wall Street" in Misskredit geraten. Autor Michael Lewis wirft ihnen vor, die Märkte zu manipulieren.
Dass die Hochfrequenzhändler tatsächlich einen Vorteil anderen Anlegern gegenüber haben, bestätigt jetzt eine neue Studie, über die das "Wall Street Journal" berichtet.
Wissenschaftler untersuchten knapp 18.000 Meldungen der US-Börsenaufsicht SEC. Und siehe da: Einige bezahlende Abonnenten erhielten Informationen tatsächlich schneller als andere - und zwar bis zu zehn Sekunden früher. Ein kleiner Vorsprung, der an der Börse viel Geld wert ist.
"Unsere Ergebnisse haben eine Reihe von Implikationen", schreiben die Forscher Jonathan Rogers, Douglas Skinner und Sarah Zechman. "Vor allem zeigen sie, dass es bei der Informationsverteilung durch die SEC nicht gerecht zugeht."
Die SEC nimmt die Studie eigenen Angaben zufolge sehr ernst. Man wolle die Arbeitsprozesse nun nochmal genauer durchleuchten.