Talfahrt der Lira Türkische Notenbank verzichtet auf Zinserhöhung – Lira gibt weiter nach

Experten hatten mit einer Erhöhung um 1,75 Prozentpunkte gerechnet. Die Lira hat seit Jahresanfang knapp ein Viertel ihres Werts zum Dollar eingebüßt.

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Die türkische Landeswährung befindet sich auf einer Talfahrt. Quelle: Reuters

Die türkische Zentralbank verzichtet entgegen der Erwartungen von Investoren vorerst auf eine weitere Zinserhöhung zur Stabilisierung der Landeswährung Lira. Sie beließ den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag bei 10,25 Prozent.

Experten hatten mit einer Erhöhung um 1,75 Prozentpunkte gerechnet. Die Währungshüter hatten im September damit begonnen, die Zinszügel anzuziehen und damit eine lange Phase der geldpolitischen Lockerung beendet.

Die Lira hat seit Jahresanfang knapp ein Viertel ihres Werts zum Dollar eingebüßt: Seit dem Sommer fällt die Devise von Rekordtief zu Rekordtief. Nach dem Zinsentscheid gab sie weiter nach.

Treiber des freien Falls ist die auf zweistellige Prozentwerte gestiegene Inflationsrate. Auch die stark geschmolzenen Währungsreserven des Landes haben die Talfahrt der Lira beschleunigt.

Zudem lasten Spannungen im Verhältnis zur EU und den USA sowie die Sorge über mögliche Sanktionen auf der Währung des Schwellenlandes. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist ein erklärter Zinsgegner. Er hatte die vorangegangenen Lockerungen der Notenbank maßgeblich mit angestoßen und sich davon mehr Anschubhilfe für die Wirtschaft erhofft.

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