Technologieaktien Boom-Aktien in Apples Windschatten

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Geheime Zulieferer

Auf einen iPhone wird die Entwicklung des Apple-Aktienkurses gezeigt. Quelle: dpa

Dennoch können auch Anleger, denen der extreme Höhenflug der Apple-Aktie den Spaß verdorben hat, vom Run auf die angesagten Produkte profitieren. Eine ganze Armada börsennotierter Zulieferer profitiert vom Boom um iPhone und iPad.

Lange hielt Apple seine Lieferanten geheim. Das Unternehmen wollte nicht offenlegen, dass Bauteile des iPhone nur Zehntel-Cents kosten, während Apple damit rund 50 Prozent des Umsatzes als Gewinn reinholt.

Dass sich inzwischen eine Liste mit 156 Zulieferern auf der Internet-Seite Apples findet, liegt an Foxconn. Bei dem taiwanesischen Computerbauer sollen schlimme Zustände geherrscht haben; Minderjährige hätten dort gewerkelt, Arbeiter 14 Stunden am Stück geschafft und giftige Dämpfe einatmen müssen, so Gewerkschaften und Ex-Mitarbeiter.

Das schlechte Image Foxconns drohte auf Apple durchzuschlagen, da veröffentlichte der Konzern im Dezember seine wichtigsten Zulieferer nebst 40-Seiten-Report über deren soziale und Umweltstandards. Motto: „Seht her, die Bedingungen bei Zulieferern sind Apple nicht egal.“

Alternativen zur Apple-Aktie

Apple will den Vorsprung ausbauen

„Die Liste ist aber auf keinen Fall vollständig“, sagt Dreide. Die meisten Firmen darauf, etwa die Speicherchiphersteller Hynix und Micron, überraschen niemanden. Speicherchips sind längst billige, austauschbare Massenprodukte. Lukrativer für Anleger dürften die Aktien jener Zulieferer sein, die besonders viele teure Teile für iPhone und iPad bauen. Und natürlich jene, die etwa dem iPad zu seinen überragenden technischen Features verhelfen.

Allein 2012 wird Apple laut Schätzungen 135 Millionen iPhones und 56 Millionen iPads verkaufen, ein Plus von 311 Prozent in zwei Jahren. Das iPhone ist das gewinnträchtigste Produkt mit einer Marge (Anteil Gewinn vor Steuern und Zinsen vom Umsatz) von 51 Prozent, gefolgt vom iPad mit 21 Prozent. „In den kommenden Jahren werden margenstarke neue Produkte wie der Apple-TV und die iCloud das Gewinnwachstum unterstützen“, sagt Roger Sheng vom IT-Marktforscher Gartner.

Dass das iPad nicht die Profitabilität des iPhone erreicht, liegt auch an den teuren Teilen, die Apple darin verbaut. „Apple will offenbar nicht über den Preis, sondern über technische Überlegenheit möglichst viele Anteile an dem schnell wachsenden Markt erringen und seinen Vorsprung auf die Konkurrenz ausbauen“, meint Sheng.

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