Topix, Nikkei und Co. Märkte in Fernost auf Erholungskurs

Die asiatischen Aktienmärkte profitieren von der Hoffnung, dass ein Handelskrieg zwischen den USA und China vermieden werden kann.

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Geschäftsleute vor einer Börsentafel in Japan. Quelle: dpa

Tokio An den Aktienmärkten Asiens wurden die neuen Handelsattacken von US-Präsident Donald Trump gegen China gelassen aufgenommen. Nach der guten Vorlage in New York stiegen die Aktienindices in Japan und Südkorea weiter. Nur in China konnten die Anleger nicht reagieren, da die Börse wegen Feiertagen geschlossen ist.

Am deutlichsten erholten sich Japans Aktien, die Ende März auf knapp über 20.000 Yen abgesackt waren. Der Nikkei-225-Aktienpreisdurchschnitt lag um 11:30 Uhr Ortszeit mit 21.667,83 Yen 1,6 Prozent über dem Schlusskurs vom Mittwoch. Auch der Kospi-Index in Korea stieg bis 11:06 Ortszeit um 1,3 Prozent auf 2440,34 Punkte.

Als Hauptgrund für die Erholung in Japan gilt ein leichter Fall des Yen. Denn die Anleger glauben bisher, dass ein schwächerer Yen höheren Einfluss auf die Gewinne haben wird als der handelspolitische Schlagabtausch zwischen China und den USA. Damit folgen die Anleger Analysen von Ökonomen, nach denen die bisher angekündigten Zollschranken generell nur einen geringen Einfluss auf die Volkswirtschaften Japans und Südkoreas haben werden.

Aber einzelne Unternehmen drohen durchaus unter den Attacken von US-Präsident Donald Trump und den Gegenschlägen von Chinas Staatschef Xi Jinping zu leiden. Besonders prominent firmieren Japans Autohersteller und Japans Handelshäuser unter den möglichen Opfern.

Die Aktien der Autohersteller wie Toyota und Nissan, deren Hauptmärkte die USA und China sind, stiegen am Donnerstagvormittag kaum. Auch die Handelshäuser erholten sich deutlich schwächer als der Markt, denn eines ihrer Kerngeschäfte ist der globale Handel mit Getreide und Sojabohnen.

In den vergangenen Jahren haben sie sich amerikanische Getreidehändler gekauft. Doch weil China nun als Vergeltung Importzölle auch auf Sojabohnen erhebt, könnten die Gewinne der Handelshäuser schrumpfen. Besonders stark ist Marubeni engagiert, dessen Aktienpreis seit Anfang des Jahres wie bei den anderen Handelshäusern stark gefallen war. Immerhin scheint der Sinkflug vorerst gestoppt. Seitdem die Aktie Ende März ihren Jahrestiefstand erreicht hatte, hat sie sich wieder leicht erholt.

Angesteckt von der allgemeinen Zuversicht machte die Aktie am Donnerstag Verluste wett und rangierte zur Mittagspause wieder auf Vortagsniveau. Die Lokalrivalen Mitsubishi und Mitsui tendierten zwar etwas deutlicher im Plus, sind aber rund ein Siebtel beziehungsweise ein Zehntel weniger wert als zu Jahresbeginn.

In Japan glauben viele Strategen allerdings, dass es noch zu früh für eine Entwarnung ist. Denn weiterhin könnten sowohl der Handelsstreit zwischen den USA und China härter werden, die Krise in Korea wieder aufflammen oder der Yen weiter steigen.

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