Unternehmensanleihen Wertpapieraufsicht warnet vor „übermäßiger Risikobereitschaft“

Laut EU-Aufsichtsbehörden haben Anleger, die verstärkt risikoreiche Vermögenswerte kaufen zu einer „Verschlechterung“ der Gesamtqualität von Unternehmensanleihen beigetragen.

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London/Frankfurt (Main) Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat vor einer „übermäßigen Risikobereitschaft“ gewarnt, nachdem verstärkt Anleihen mit einem Rating von „BBB“ und noch niedriger bewertet gekauft worden sind,. Der Aufseher sagte, ein plötzlicher Anstieg der Renditen könnte die Investoren unvorbereitet treffen. Er schloss sich damit einer Warnung von Bank of America an, dass Unternehmensanleihen ihre Attraktivität verlieren, wenn sich die Zinsen normalisieren, was einen Ausverkauf auslösen könnte.

„Abrupt steigende Renditen könnten zu Verlusten bei den Anlagepositionen führen und Volatilitätsspitzen bei Aktiva-Preisen verursachen“, geht aus einem von der ESMA in dieser Woche veröffentlichten Bericht hervor.

Es gibt zwei Gründe für die sich ändernde Zusammensetzung. Da Finanzinstitute bestrebt waren, ihren Verschuldungsgrad zu reduzieren, indem sie sich über die Aktienmärkte finanzierten, gingen die Investment-Grade-Emissionen in der zweiten Jahreshälfte 2017 um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Gleichzeitig stiegen die Emissionen von Junk-Bonds, um die Nachfrage von Anlegern zu befriedigen, die versuchen, den negativen Renditen eines Großteils der Anleihen der Region zu entkommen. Die Emissionen stiegen um 30 Prozent auf 112 Milliarden Euro.

Insgesamt hat die ESMA ihre Einschätzung des Risikos am Unternehmensanleihemarkt in dem Bericht von „sehr hoch“ auf „hoch“ gesenkt und auf ein sich verbesserndes makroökonomisches Umfeld verwiesen.

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