US-Börse Wall Street tritt auf der Stelle

Unter Händlern herrscht Unsicherheit über die weitere Zinspolitik der US-Notenbank Fed. Anleger hielten sich am Donnerstag zurück – bloß Papiere von US-Gefängnisbetreibern wollten sie schnellstmöglich loswerden.

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Wann wird die Fed bloß die Zinsen erhöhen, fragt sich dieser Händler wohl. Quelle: dpa

New York Angesichts der Unsicherheit über die weitere Zinspolitik der US-Notenbank haben sich Investoren an der Wall Street am Donnerstag zurückgehalten. Die wichtigsten Indizes traten im Mittagshandel der Stelle. Die Mitglieder der Fed sind sich über die weiteren Zinsschritte uneins, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll vom Juli hervorgeht. Demnach wollen einige Mitglieder vor der nächsten Zinserhöhung weitere Konjunkturdaten abwarten.

Das einflussreiche Fed-Mitglied William Dudley hatte die Märkte am Dienstag in Aufregung versetzt, weil er einen Zinsschritt schon im September ins Gespräch gebracht hatte. Am Donnerstag schien er diese Einschätzung zu untermauern: So deute der Lohnzuwachs von rund 2,5 Prozent darauf hin, dass die Wirtschaft auf dem Weg zur Vollbeschäftigung sei, sagte der Chef des Fed-Ablegers in New York.

Der Dow Jones fiel um 0,15 Prozent auf 18.546 Punkte, während der S&P 500 fast unverändert mit 2181 Stellen notierte. Auch der Nasdaq-Index bewegte sich kaum. Er stand bei 5229 Zählern. Der Dollar gab angesichts der abwartenden Haltung einiger Fed-Mitglieder im Vergleich zum Euro um 0,4 Prozent nach.

Bei den Einzelwerten standen Papiere des weltgrößten Einzelhändlers Walmart Stores im Blickpunkt. Sie stiegen um 1,4 Prozent, weil das Unternehmen den Gewinn überraschend kräftig steigern konnte.

Dagegen rauschten die Aktien der Gefängnisbetreiber Geo Group und CCA in den Keller, und zwar um 38 beziehungsweise 45 Prozent. Hintergrund ist eine Entscheidung der US-Regierung, Bundesgefängnisse künftig nicht mehr von Firmen betreiben zu lassen, sondern wieder in Verantwortung des Staates zu überführen. Staatliche Einrichtungen seien sicherer und effektiver, erklärte das Justizministerium.

Um 1,6 Prozent abwärtsging es für Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco Systems, der mit sinkenden Umsätzen im traditionellen Geschäft kämpft und sich stärker auf Software konzentrieren will. Im Rahmen der Neuausrichtung sollen 5500 Stellen wegfallen.

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