US-Börsen Dünger fürs Depot

Im Crash der vergangenen Wochen kamen auch Papiere aus dem Agrarsektor unter die Räder. Die meisten zu Unrecht.

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Rosige Zeiten für den Agrarsektor Quelle: Tom Mackinger für WirtschaftsWoche

Nach Jahren mit stetigen Gewinnen haben Anleger auch mit Agraraktien zuletzt Verluste eingefahren. Der S&P Global Agribusiness Index fiel 2011 um 16 Prozent. Dabei ist der langfristige Boom des Sektors intakt: Die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt, die meisten börsennotierten Agrarunternehmen können ein hohes Umsatz- und Gewinnwachstum vorweisen. Zudem sind die Aktien nach den Kursverlusten nun billig.

Unser Optimismus für die Agrarwirtschaft basiert in erster Linie auf der Demografie. Nach Daten der UNO wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,1 Milliarden Menschen wachsen (von derzeit 6,8). In den bevölkerungsreichen Schwellenländern wächst der Wohlstand, was die Nachfrage nach Fleisch und Futtermitteln überproportional anheizen wird, denn wohlhabende Menschen ersetzen öfter Reis und Getreidegrütze durch Fleisch.

70 Prozent mehr Produktion

Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO müsste die Agrarproduktion bis 2050 um 70 Prozent steigen, wenn sie die Bedürfnisse der Bevölkerung decken will. Die Getreideproduktion müsste um fast eine Milliarde Tonnen jährlich, die Fleischproduktion um 200 Millionen Tonnen jährlich gesteigert werden.

Laut FAO werden sich die Investitionen in die Agrarproduktion allein in den Schwellenländern auf 83 Milliarden Dollar pro Jahr belaufen. Dabei wird es in erster Linie darum gehen, der Erde mehr Ertrag abzuringen, denn die Ackerflächen werden nach Prognosen der FAO von 2010 bis 2050 nur um fünf Prozent zulegen. Diese Zahlen lassen auch für zahlreiche Unternehmen eine rosige Zukunft erwarten.

Roy Steiner, Vize-Direktor für Agrarentwicklung bei der Gates Foundation, der von Microsoft-Gründer Bill Gates geschaffenen Stiftung mit einem Vermögen von 36 Milliarden Dollar, meint: „Die Herausforderung der Zukunft besteht darin, bessere Produkte – von Saatgut, Düngemitteln, Wasserpumpen bis Landmaschinen – dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Diese Aufgabe kann der private Sektor sehr gut erfüllen. Unternehmen können einiges bewirken und damit Gewinne machen.”

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