
New York Ermutigende Konjunkturdaten beenden die Talfahrt der Wall Street vorerst. Der US-Standardwerteindex Dow Jones legte dank positiv gewerteter Konjunkturdaten in der Spitze knapp zwei Prozent zu. Außerdem dämpfte US-Notenbanker John Williams die Konjunktursorgen. Er betonte, dass die Wirtschaft weiter stark sei. Außerdem werde die Fed die Entwicklung der Konjunktur und der Börsen bei ihren geldpolitischen Entscheidungen stets im Blick behalten.
Die anhaltende Furcht vor einer US-Konjunkturabkühlung 2019 verhinderte Börsianern zufolge aber eine größere Erholung. Das US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal fiel nach abschließenden Berechnungen mit 3,4 Prozent zwar etwas geringer aus als zunächst veranschlagt. Damit könnte die weltgrößte Volkswirtschaft im Gesamtjahr aber wie von der US-Regierung erhofft auf ein Wachstum von drei Prozent kommen.
Kopfschmerzen bereite Investoren die Aussicht auf zwei weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank 2019, sagten Börsianer. Sie befürchteten, dass die Fed dadurch die Konjunktur abwürgt. Hinzu komme das Tohuwabohu im Weißen Haus und der drohende Regierungsstillstand, betonte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. Der hoch angesehene US-Verteidigungsminister Jim Mattis kündigte im Streit mit US-Präsident Donald Trump seinen Rücktritt an. Außerdem weigert sich Trump, Haushaltsmittel freizugeben, bis der Kongress fünf Milliarden Dollar für den geplanten Bau der Grenzmauer zu Mexiko bewilligt. Damit könnten ab Samstag US-Staatsbedienstete in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden.
Zu den Favoriten an der Wall Street zählte Nike, nachdem der Sportartikel-Hersteller überraschend starke Quartalsergebnisse vorgelegt hatte. Sie verdeutlichten die Fortschritte, schrieb Analyst Sam Poser vom Brokerhaus Susquehanna. Zudem erscheine der Ausblick recht konservativ. Nike-Aktien gewannen 9,2 Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit einem halben Jahr zu. In ihrem Windschatten legten die Titel des Rivalen Under Armour 0,8 Prozent zu.