USA Steigende Anleiherenditen machen Anleger nervös

In Zeiten der anziehenden Neuverschuldung durch die Steuerreform bereiten steigende Renditen der US-Staatsanleihen den Börsianern Kopfzerbrechen. Auch die Bundestitel rentierten auf einem höheren Stand.

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An den US-Börsen sorgen steigende Anleiherenditen für Nervosität. Quelle: dpa

Frankfurt Anziehende Renditen für US-Staatsanleihen bereiten Anlegern Kopfzerbrechen. „Und das gerade jetzt, wo die Neuverschuldung durch die Steuerreform gerade noch einmal einen Gang höher schaltet“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.

Die zehnjährigen US-Bonds rentierten am Mittwoch auf einem Zehn-Monats-Hoch von 2,573 Prozent. In ihrem Schlepptau erreichte die Rendite der vergleichbaren Bundestitel mit 0,486 Prozent den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Im Gegenzug gab der deutsche Aktienindex Dax nach fünf Tagen mit Kursgewinnen in Folge 0,5 Prozent auf 13.320 Punkte nach. Der EuroStoxx50 stagnierte bei 3621 Zählern. Der Euro kam ebenfalls kaum vom Fleck und kostete 1,1937 Dollar.

Profiteuere der steigenden Zinsen waren Finanzwerte. Der europäische Banken-Index kletterte auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 191,81 Punkten. Spitzenreiter war hier die Commerzbank deren Aktien sich um bis zu 4,5 Prozent verteuerten und mit 13,18 Euro so hoch notierten wie zuletzt vor drei Jahren. Deutsche Bank gewannen 1,8 Prozent.

Unabhängig von der Entwicklung der Anleihe-Renditen steige wegen der anstehenden US-Bilanzsaison die Anspannung am Aktienmarkt, sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. Zwar hätten zahlreiche Firmen ihre Ergebnisziele zurückgeschraubt. „Doch handelt es sich dabei um Einmaleffekte, die die Berichtssaison als Ganzes kaum verderben dürften. Aktuell zeichnet sich ein prozentual zweistelliges Gewinnplus im Vergleich zum Schlussquartal 2016 ab, getrieben von Tech- und Finanzwerten. Außerdem sollte die Steuerreform langfristig die US-Gewinne stärken.“ Am Freitag läuten die Banken JPMorgan und Wells Fargo die US-Bilanzsaison ein.

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