Er predigt: „Kaufen Sie jetzt Aktien!“ Eigentlich sei es ganz einfach. „Der faire Wert des Dax liegt aktuell bei 7439 Punkten deutlich über dem derzeitigen Kurs.“ Das hat der Börsenpfarrer ausgerechnet, wie er immer alles ausrechnet. Der nüchterne Zahlenmensch passt wie Faust aufs Auge zu seiner Anlagemethode – einer quantitativen, statischen Vorgehensweise, einer Kombination aus Trendfolge und Fundamentalanalyse.
Die Idee dazu entsprang natürlich nicht irgendeiner Eingebung Langs, sondern stammt von anderen Börsenexperten, die sie bereits vor ihm gehabt und erforscht haben: James O’Shaughnessy, Robert Levy, Michael O’Higgins.
Doch Lang schafft es, die Sprache seiner Gemeinde zu sprechen. Er spricht über seine Erfahrungen als Privatanleger zu anderen Privatanlegern. Er bietet Tipps für die Dame, der die internationale Wertpapierkennnummer ISIN fremd ist, wie auch dem Herrn aus der Schweiz, der nach ganz speziellen Knock-Out-Produkten fragt. Wirklich kritische Nachfragen gibt es beim Heimspiel in Adelsried nicht – dafür Applaus vor jeder Pause. Man verehrt Lang, wahrscheinlich für seine Ehrlichkeit. „Aktien sind im Moment alternativlos“, sagt er.
Schon allein deswegen müssten sie eigentlich höher bewertet sein. „Der Euro ist eine ausgezeichnete Währung. Er war nie gefährdet, doch es klingt besser für Politiker, wenn sie den Euro retten, als die Banken zu retten.“ Bei zwei Billionen Euro Staatsschulden in Deutschland und zehn Billionen Vermögen sei ihm nicht bange. „Solange das Vermögen schneller wächst als die Schulden.“ „Die Apple-Aktie würde ich nicht kaufen“ oder „Machen Sie sich nicht zu viel Arbeit an der Börse, benutzen Sie Freitagsschlusskurse anstelle von täglichen“ - das sind klare Aussagen.