Verkaufserlös Badarmaturen-Hersteller Grohe zieht Investoren an

Der Badamaturen-Hersteller Grohe ist noch nicht so schnell an der Börse. Die Eigentümer holen derzeit Übernahmeangebote ein, die Ende nächster Woche fällig sind. Grohe prüft weiterhin alle strategischen Optionen.

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Eingangsbereich des Grohe-Werkes in Lahr. TPG und Credit Suisse wollen Grohe im Herbst an die Börse bringen. Quelle: dpa

Frankfurt Der Börsengang des Badarmaturen-Herstellers Grohe ist noch keineswegs ausgemachte Sache. Finanzkreisen zufolge holen die Eigentümer des nordrhein-westfälischen Unternehmens derzeit Übernahmeangebote ein, die Ende nächster Woche fällig sind. Für Grohe gebe es reges Interesse von strategischen Käufern aus der Branche, sagten drei mit den Gesprächen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Sie müssten nach den Erwartungen der Finanzinvestoren und Grohe-Eigner TPG und Credit Suisse Private Equity bis zu vier Milliarden Euro für den Hersteller von Wasserhähnen, Duschköpfen und Toilettenspülungen auf den Tisch blättern. Das wäre der größte Verkaufserlös, den Beteiligungsgesellschaften in diesem Jahr in Europa einnähmen.

Reuters hatte im Mai aus Finanzkreisen erfahren, dass TPG und Credit Suisse die Banken ausgewählt haben, um Grohe im Herbst an die Börse zu bringen. Finanzinvestoren loten jedoch in der Regel parallel die Chancen für einen Komplettverkauf ihrer Beteiligungen aus, um den Verkaufspreis zu optimieren. Zwei der Banken, die auch in die Börsen-Vorbereitungen involviert sind, organisieren auch den Verkaufsprozess, wie die Insider sagten: Credit Suisse selbst und Goldman Sachs. Ein Grohe-Sprecher sagte nur: "Grohe prüft weiterhin alle strategischen Optionen." TPG und Credit Suisse wollten sich nicht äußern.

Die Eigentümer erhoffen sich bei der Trennung von Grohe einen Erlös, der der Bewertung des Schweizer Rivalen Geberit entspricht: Das wäre das 14,4-fache des für 2013 erwarteten operativen Gewinns. Der zweite große Konkurrent, die französische Legrand, wird allerdings nur mit dem 10,3-fachen bewertet. TPG und Credit Suisse hatten 2004 1,5 Milliarden Euro für Grohe gezahlt und luden den größten Teil der Schulden dem Unternehmen auf. Der darauf folgende Konzernumbau hatte die "Heuschrecken-Debatte" um das Engagement von Finanzinvestoren in Deutschland entfacht.

Geberit wird neben Siam Cement aus Thailand auch zu den Interessenten für Grohe gezählt, wie die Insider sagten. Sie waren nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die amerikanische Fortune Brands hatte ebenfalls Interesse gezeigt, habe das Thema allerdings zuletzt nicReuters hatte im Mai aus Finanzkreisen erfahren, dass TPG und Credit Suisse die Banken ausgewählt haben, um Grohe im Herbst an die Börse zu bringen. ht mehr intensiv verfolgt, hieß es. Grohe hat im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro umgesetzt, was einem Weltmarktanteil von acht Prozent entspricht. Der operative Gewinn (Ebitda) lag bei 273 Millionen Euro.

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