Wall Street Angst vor Omikron-Folgen: US-Börsen starten im Minus

Die Infektionszahlen steigen weltweit wieder. Auf die Stimmung der Anleger drückt außerdem ein drohender Rückschlag bei Bidens Investitionspaket.

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Die jüngste Erholung sei getragen worden von Berichten, wonach die Omikron-Variante des Coronavirus zwar ansteckender sei, aber zu weniger Krankenhaus-Aufenthalten und Todesfällen führe. Quelle: Reuters

Die Furcht vor einem Dämpfer für die Weltwirtschaft wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron hat die US-Börsen wieder fest im Griff. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 eröffneten zum Wochenstart 1,3 Prozent niedriger mit 34.910 und 4561 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 1,5 Prozent auf 14.942 Punkte nach.

In mehreren europäischen Ländern drohen erneut massive Einschränkungen, wegen weltweit steigender Infektionszahlen. Die Niederlande sind bereits im Lockdown. „Normalerweise ist das, was in Europa passiert, eine Art Vorschau auf das, was wir in den Vereinigten Staaten sehen“, sagte Chris Zaccarelli, Investmentchef bei Independent Advisor Alliance. Es drohe eine hohe Belastung der Krankenhäuser und eine abnehmende Bereitschaft, Geld auszugeben. „Das ist definitiv ein Grund zur Besorgnis.“

Die Risikofreude belastete auch ein drohender Rückschlag für das 1,75 Billionen Dollar schwere Investitionsgesetz von US-Präsident Joe Biden. US-Senator Joe Manchin, ein gemäßigter Demokrat, hatte am Wochenende erklärt, das Konjunkurpaket nicht zu unterstützen. Goldman Sachs senkte unterdessen die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt der USA im ersten Quartal 2022.

Vor allem Aktien der Reisebranche gerieten am Montag unter die Räder. Die Titel von United Airlines gaben um bis zu vier Prozent nach. Die Anteilsscheine des Kreuzfahrtunternehmens Royal Caribbean sanken in der Spitze ebenfalls um knapp vier Prozent. Auf dem von der Reederei betriebenen weltweit größten Kreuzfahrtschiff seien mindestens 48 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Dagegen griffen Anleger bei den US-Kinobetreibern AMC Entertainment und Cinemark zu, nachdem der neue Spider-Man-Film „No Way Home“ trotz der neuen Corona-Variante am Wochenende in den USA und Kanada eines der stärksten Debüts in der Geschichte Hollywoods eingespielt hatte.

Blick auf weitere Einzelwerte

Moderna: Der Covid-Impfstoff von Moderna ist einer Studie zufolge nach drei Dosen wohl immer noch effektiv gegen die sich rasant ausbreitende Omikron-Variante. Eine Booster-Dosis des Vakzins sei daher die erste Verteidigung im Kampf gegen Omikron, teilte der US-Biotechkonzern am Montag mit. Moderne-Aktien steigen zur Eröffnung an der Wall Street um 0,8 Prozent.

Novavax: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg frei gemacht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Novavax. Das teilte die EMA am Montag in Amsterdam mit. Nach Zustimmung der EU-Kommission wird dies der fünfte Corona-Impfstoff in der EU. Die Aktien des Pharmaunternehmens stiegen zunächst um fast acht Prozent in der Spitze, notieren kurz darauf allerdings etwa zwei Prozent im Minus.

Albemarle: Titel des Bergbauunternehmens rutschen fast fünf Prozent ab, nachdem in Chile der linkgsgerichtete ehemalige Studentenführer Gabriel Boric zum Präsidenten gewählt worden ist. Der neue Staatschef will einen staatlichen Lithium-Konzern schaffen. Bislang wird das Geschäft mit diesem für Elektroauto-Batterien benötigten Rohstoff unter anderem von Albemarle beherrscht. Der ebenfalls an der Wall Street notierte, börsengehandelte iShares-Fonds (ETF) auf chilenische Firmen stürzte um fast acht Prozent ab.

Biogen: Das Unternehmen hat angeklündigt, den Preis für sein Alzheimer-Medikament Aduhelm um die Hälfte zu senken. So soll Patienten der Zugang zur Behandlung erleichtert werden. Biogen-Titel notieren auf Vortagesniveau bei 217,16 Dollar.

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