Wall Street Inflationssorgen belasten die US-Börsen – Aktiensplit beflügelt die Amazon-Aktie

Angesichts der Diskussion über Zinserhöhungen gerieten Technologiewerte wie Apple, die Google-Mutter Alphabet oder die Facebook-Mutter Meta unter Druck.

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Anleger suchen ihr Heil in „sicheren Häfen“. Quelle: Reuters

Der erneute Anstieg der US-Inflation setzt der Wall Street zu. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Donnerstag um jeweils etwa ein Prozent.

Die US-Verbraucherpreise stiegen im Februar wie erwartet auf 7,9 Prozent, den höchsten Stand seit 40 Jahren. Von Bloomberg befragte Experten hatten im Vorfeld eine Inflationsrate von 7,8 Prozent erwartet. Damit lag die Teuerungsrate zum sechsten Mal in sieben Monaten über den Erwartungen von Ökonomen. Im Januar hatte sie noch bei 7,5 Prozent gelegen.

„Während noch bis kurzem davon ausgegangen werden konnte, dass die Teuerungsraten fallen, hat der Krieg in der Ukraine die Situation merklich verändert“, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. Die Notenbank Fed werde die Leitzinsen daher in den kommenden Monaten mehrfach anheben.

Vor diesem Hintergrund gerieten vor allem Technologiewerte wie Apple, die Google-Mutter Alphabet oder die Facebook-Mutter Meta unter Druck, deren Aktien sich um etwa 1,5 Prozent verbilligten. Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

Gegen den Branchentrend gewannen die Titel von Amazon fast fünf Prozent. Der Online-Händler will durch einen Aktiensplit für Kleinanleger attraktiver werden und eigene Aktien im Volumen von zehn Milliarden Dollar zurückkaufen. Der Aktiensplit im Verhältnis 20:1 folgt einem ähnlichen Schritt der Google-Muttergesellschaft Alphabet Anfang des Jahres und belebt die Diskussion darüber, ob Amazon oder Alphabet Mitglieder des Dow-Jones-Index werden könnten.

Blick auf weitere Einzelwerte

Wheels Up Experience: Das private Luftfahrtunternehmen meldete einen Quartalsverlust von 31 Cents pro Aktie, sechs Cents mehr als die Konsensschätzung. Der Umsatz lag jedoch mit 345 Millionen Dollar deutlich über den Schätzungen, was einem Anstieg von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der aktiven Kunden stieg um 31 Prozent. Die Aktien von Wheels Up rutschen aber dennoch um mehr sechs Prozent ab.

Crowdstrike: Die Aktien stiegen um 13 Prozent, nachdem das Unternehmen einen besser als erwarteten Quartalsgewinn und -umsatz gemeldet hatte. Das Cybersicherheitsunternehmen gab außerdem eine optimistische Prognose für 2022 ab.

JD.com: Das Unternehmen meldete für sein jüngstes Quartal einen Gewinn und Umsatz, der besser als erwartet ausfiel, weil mehr Kunden seine E-Commerce-Plattform nutzten. Allerdings meldete das in China ansässige Unternehmen auch das langsamste Umsatzwachstum seit Anfang 2020. Die JD.Com-Aktie rutschte knapp 18 Prozent ab.

Genesco: Der Einzelhändler für Schuhe und Accessoires meldete einen über den Erwartungen liegenden Quartalsumsatz und Gewinn, wobei die Umsätze in den gleichen Geschäften um zehn Prozent und die E-Commerce-Umsätze um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr stiegen. Die Aktie klettert um mehr als sieben Prozent.

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