
Der US-Börsenindex S&P 500 gab zur Eröffnung am Mittwoch 0,4 Prozent nach, als die Anleger die neuen Inflationsdaten und die Gewinnberichte für das dritte Quartal verarbeiten mussten. Der Dow Jones Industrial Average verlor 0,5 Prozent, der Nasdaq Composite legte um 0,4 Prozent zu.
Zu den Gewinner zählten Technologieunternehmen. Der Grund: Ein schneller als erwarteter Inflationsanstieg hilft den Unternehmen, die am besten mit diesem Preisdruck umgehen können. So führten Microsoft und Amazon die Gewinnerliste an. Eine Ausnahme bildete Apple, das nach einem Bericht von Bloomberg News einbrach, nachdem das Unternehmen seine Produktionsziele für das iPhone 13 im Jahr 2021 wahrscheinlich herabsetzen wird.
Die Inflation in den USA steigt weiter. Im September zogen die Verbraucherpreise in der weltgrößten Volkswirtschaft um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat an. Das teilte das US-Arbeitsministerium mit. Im August waren die Preise noch um 5,3 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten diesen Wert auch für September erwartet.
Die starke Preisdynamik erhöht den Druck auf die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik zu straffen. Zuletzt hatte sie signalisiert, dass sie bald damit beginnen könnte, ihre massiven Anleihekäufe herunterzufahren. Experten erwarten, dass die Fed dies im November ankündigt und die Käufe dann ab Dezember reduziert.
„Der immer noch erhöhte Verbraucherpreisindex vom Mittwoch markiert den Wert von etwa sechs Monaten hoher Inflationsdaten - was darauf hindeutet, dass die Inflation nicht so vorübergehend ist, wie viele Investoren zuvor erwartet hatten“, sagte Nancy Davis, Gründerin des in Greenwich ansässigen Unternehmens Quadratic Capital Management. „Die allgemeine Inflation wird durch Unterbrechungen der Versorgungskette und einen raschen Anstieg der Preise aufgrund des Arbeitskräftemangels angetrieben.
Blick auf weitere Einzelwerte
JP Morgan: Die US-Bank meldete für das dritte Quartal einen Gewinn von 3,74 Dollar pro Aktie und übertraf damit die Konsensschätzung von 3,00 Dollar deutlich. Laut Vorstandschef Jamie Dimon ist sagte, das Quartal ist trotz der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Delta-Variante und der Unterbrechungen in der Lieferkette gut verlaufen. Die Aktien gaben aber mehr als zwei Prozent nach.
Blackrock: Das Vermögensverwaltungs-Unternehmen erzielte im dritten Quartal einen bereinigten Gewinn von 10,95 Dollar pro Aktie und übertraf damit die Konsensprognose von 9,35 Dollar. Auch die Einnahmen übertrafen die Schätzungen, trotz der Senkung einiger Gebühren. Das verwaltete Vermögen wuchs, wenn auch weniger stark als von den Analysten erwartet. Die Papiere von Blackrock stiegen um mehr als zwei Prozent.
Delta Air Lines: Die Fluggesellschaft übertraf mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 30 Cents pro Aktie die Schätzungen um 13 Cents, auch der Umsatz lag über den Prognosen. Deltas Quartalsgewinn war der erste seit der Zeit vor der Pandemie, doch rechnet das Unternehmen aufgrund höherer Treibstoffkosten mit einem bescheidenen Verlust im laufenden Quartal. Die Aktie gab über vier Prozent nach.
Plug Power: Der Hersteller von Wasserstoff-Brennstoffzellen stieg um 9,1 Prozent. Das Unternehmen hatte eine Partnerschaft mit Airbus zur Dekarbonisierung des Flugverkehrs und des Flughafenbetriebs angekündigt. Ein US-Flughafen soll als erster „Wasserstoff-Hub“-Pilotflughafen ausgewählt werden soll.
Qualcomm: Das Unternehmen kündigte ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von zehn Milliarden Dollar an. Der neu angekündigte Rückkauf des Chipherstellers kommt zu den 900 Millionen Dollar hinzu, die noch von einem im Juli 2018 eingeführten Rückkaufprogramm übrig sind. Die Aktie legte 1,4 Prozent zu.
Apple: Der Technologie-Konzern wird wahrscheinlich die Produktion des iPhone 13 aufgrund des weltweiten Chipmangels um bis zu zehn Millionen Einheiten kürzen. Das will der Nachrichtendienst Bloomberg erfahren haben. Das entspräche einer Kürzung von etwa elf Prozent gegenüber den derzeitigen Plänen. Die Aktie gibt 1,1 Prozent nach.