
Anleger nutzen die jüngsten Kursverluste zum Wiedereinstieg an der Wall Street. Mut machte ihnen dabei eine Feuerpause im Krieg in der Ukraine und das geplante Treffen der Außenminister von Russland und der Ukraine am Donnerstag in der Türkei. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung um jeweils etwa zwei Prozent.
„Wir leben in einer Zeit extremer Verunsicherung aus vielen Quellen - Ukraine-Krieg, Energiepreise, Zinsentwicklung und Konjunktur“, sagte Sean O'Hara, Chef des Fondsanbieters Pacer ETFs. An einem Tag setzten Anleger daher darauf, dass alles gut werden wird und kauften Aktien. „Am nächsten Tag denkt dann wieder jeder, dass es nicht gut ausgehen wird und verkaufen.“
Bei den Aktienwerten stach Bumble mit einem Rekord-Kursplus von mehr als 40 Prozent heraus. Das operative Quartalsergebnis des Tinder-Rivalen habe über den Erwartungen gelegen, lobte Analyst John Blackledge vom Vermögensverwalter Cowen. Gleiches gelte für den Ausblick. Die Dating-Apps des Unternehmens, Bumble und Badoo, verzeichneten ein kräftiges Nutzer-Wachstum.
Blick auf weitere Einzelwerte
Campbell's Soup: Mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 69 Cents pro Aktie entsprach der Lebensmittelhersteller den Schätzungen. Auch der Umsatz lag im Wesentlichen im Rahmen der Prognosen. Laut Unternehmensangaben bleibt die Nachfrage stark. Deswegen hielt Campbell's an seiner im Dezember abgegebenen Prognose für das Gesamtjahr fest. Die Aktie stieg um 2,3 Prozent.
Thor Industries: Die Aktie des Herstellers von Freizeitfahrzeugen kletterte um 5,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen, zu dem auch der deutsche Hersteller Hymer gehört, meldete einen Quartalsgewinn von 4,79 Dollar pro Aktie gegenüber der Konsensschätzung von 3,39 Dollar. Auch die Einnahmen übertrafen die Prognosen, da das Unternehmen die Preisnachlässe reduzierte und seine Gewinnmargen ausweitete.
Amazon: Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses bittet das Justizministerium offenbar, eine strafrechtliche Untersuchung gegen Amazon einzuleiten, meldete das Wall Street Journal erklärten, In einem Schreiben, das der Zeitung vorliegt. wird Amazon beschuldigt, Informationen im Zusammenhang mit der Untersuchung der Wettbewerbspraktiken des Unternehmens nicht zur Verfügung gestellt zu haben. Die Aktie steigt aber um 1.3 Prozent.
Stitch Fix: Die Aktie brach um 17 Prozent ein, nachdem das Unternehmen eine schwächer als erwartete Umsatzprognose veröffentlicht hatte. Zudem habe es Unternehmen weiterhin Probleme, Kunden für seinen Styling-Service zu gewinnen. Stitch Fix erreichte die Schätzungen mit einem Quartalsverlust von 28 Cents pro Aktie, während der Umsatz des Kleidungsstyling-Unternehmens die Prognosen übertraf.
Gannett: Das Verlagshaus, unter anderem von USA Today, hat nach Recherchen des Wall Street Journals neun Monate lang Anzeigenkunden darüber getäuscht, wo ihre Website-Anzeigen platziert wurden. Gannett teilte dem Journal mit, dass es versehentlich falsche Informationen an die Anzeigenkunden weitergegeben hat und bedauert den Fehler. Gannett-Aktien steigen aber um 5,1 Prozent nach.
XPO Logistics: Das Speditions- und Transportunternehmen wird seine Einheit für vermittelte Transportdienstleistungen in ein separates Unternehmen ausgliedern. Gleichzeitig soll das europäische Geschäft verkauft werden. Die Aktien von XPO stiegen um 14 Prozent.
General Electric: Die Aktien stiegen um mehr als fünf Prozent, nachdem der Vorstand des Unternehmens ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von drei Milliarden Dollar genehmigt hatte.