Wall Street US-Börsen starten freundlich – Anleger kaufen wieder Technologiewerte

Der Brillenhersteller Warby Parker debütiert heute an der Wall Street. Das Unternehmen am ersten Tag wird mit fast fünf Milliarden Dollar bewertet.

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Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange. Quelle: dpa


Gestützt auf eine Erholung der Technologiewerte geht es an der Wall Street wieder aufwärts. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 legten zur Eröffnung am Mittwoch jeweils rund ein halbes Prozent zu. Auch bei Staatsanleihen entspannte sich die Lage. Dadurch fiel die Rendite der zehnjährigen Treasuries auf 1,499 Prozent.

Anleger seien erleichtert, dass die Bond-Renditen vorerst nicht weiter stiegen, sagte Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill. Damit blieben Aktien als Renditebringer bis auf weiteres alternativlos. Allein US-Kleinanleger hätten den jüngsten Kursrücksetzer genutzt, um 1,9 Milliarden Dollar in die Wall Street zu pumpen, schrieben die Analysten des Research-Hauses Vanda. Sie griffen vor allem zu Technologiewerten, die zuletzt unter die Räder gekommen seien.

Gefragt waren auch Boeing, die sich um gut vier Prozent verteuerten. Der Flugzeug-Hersteller hofft nach einem erfolgreichen Testflug für die chinesische Aufsicht mit einer raschen Flugerlaubnis für die 737 MAX durch die Behörde. Maschinen dieses Typs waren 2019 nach zwei Abstürzen weltweit mit Flugverbot belegt worden.

Nach Einschätzung des Investmenthauses Bernstein bieten die Aktien des Flugzeugherstellers im Zuge der Erholung der weltweiten Reisebranche und der gestiegenen Impfquote ein Kurspotenzial von fast 30 Prozent. Die Investmentfirma stufte die Aktie von „Market Perform“ auf „Outperform“ hoch.

Blick auf Einzelwerte

Moderna: Die Aussicht auf grünes Licht der US-Behörden für eine Booster-Impfung schiebt die Aktien 2,7 Prozent ins Plus. Die US-Arzneimittelbehörde FDA steuere auf eine Genehmigung einer Auffrischungsimpfung mit einer halbierten Dosierung von Moderna zu, berichtete die Agentur Bloomberg. Laut dem Vakzin-Hersteller lässt die Schutzwirkung seiner Covid-19-Impfung über die Zeit nach.

Micron: Der Computer-Hersteller meldete einen bereinigten Quartalsgewinn von 2,42 Dollar pro Aktie, der neun Cent über den Schätzungen lag. Auch Umsatz übertraf die Prognosen. Die Prognose für das laufende Quartal lag jedoch unter dem Konsens: Es gibt Engpässen einzelnen Bauteilen, Die Aktie gab 2,8 Prozent nach.

Eli Lilly: Die Aktie des Arzneimittelherstellers stieg um 1,7 Prozent, nachdem die US-Bank Citi das Papier von „neutral“ auf „kaufen“ hochgestuft hatte. Citi verweist auf die Bewertung nach einem Rückgang des Aktienkurses um mehr als 15 Prozent sowie auf die über dem Konsens liegenden Gewinnaussichten für Lilly.

Netflix: Die Aktie stieg um 2,1 Prozent. Das Unternehmen hatte angekündigt hatte, den Videospielhersteller Night School Studio zu kaufen, um seine Einnahmequellen zu diversifizieren. Night School Studio ist vor allem für das Videospiel „Oxenfree“ bekannt, das sich mit übernatürlichen Themen befasst.

Lucid: Das Unternehmen plant, seine ersten elektrischen Luxuslimousinen Ende Oktober auszuliefern, nachdem das Unternehmen am Dienstag mit der Produktion in seiner Fabrik in Arizona begonnen hat. Laut Lucid werden die Fahrzeuge eine größere Reichweite haben als vergleichbare Fahrzeuge des Konkurrenten. Die Aktie stieg um 10,5 Prozent.

Warby Parker: Der Brillenhersteller debütiert heute an der Wall Street und geht über eine direkte Notierung zu einem Referenzpreis von 40 Dollar pro Aktie an die Börse. Damit erhält das Unternehmen eine anfängliche Bewertung von fast fünf Milliarden Dollar.

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