Wall Street US-Börsen wieder im Aufwind – Schnäppchenjäger kaufen nach der Korrektur bei Technologieaktien wieder

Die vielen positiven Firmenbilanzen machen den Anlegern wieder Mut. Gefragt sind unter anderem die Aktien der Fluggesellschaft American Arlines.

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Anleger suchen ihr Heil in „sicheren Häfen“. Quelle: Reuters

Ermutigende Firmenbilanzen locken Anleger an die Wall Street zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung am Donnerstag um bis zu 1,4 Prozent. Die jüngsten Verluste seien überzogen gewesen, sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters National Securities. „Da braucht es nicht viel, damit Schnäppchenjäger hervorkommen.“

Denn der Technologieindex Nasdaq rutschte am Mittwoch seit seinem Rekordhoch um mehr als zehn Prozent ab, ist formal also in einer Korrektur, die bei minus zehn Prozent beginnt. Ab minus 20 Prozent beginnt der Bärenmarkt.

Mut machten Investoren unter anderem die Zahlen von American Airlines. Dank eines starken Feiertagsreiseverkehrs in den USA fiel der Quartalsverlust binnen Jahresfrist um mehr als die Hälfte. Allerdings falle der für das laufende Quartal in Aussicht gestellte Rückgang der Kapazitäten größer aus als erwartet, monierte Sheila Kahyaoglu von der Investmentbank Jefferies. Die Aktien der US-Fluggesellschaft stiegen dennoch um 2,4 Prozent.

Gefragt waren auch die Papiere von Travelers, die sich um 1,5 Prozent verteuerten. Starke Erträge aus Investitionen bescherten dem Versicherer einen Quartalsgewinn von 5,20 Dollar je Aktie, etwa 50 Prozent mehr als erwartet. Vor allem Private-Equity-Beteiligungen trieben das Kapitalanlageergebnis um mehr als ein Drittel nach oben. Andererseits kam dem Konzern die Auflösung von Schadenrückstellungen aus Vorjahren zugute.

Zudem steigerte Travelers die Nettoprämieneinnahmen um 7 Prozent auf knapp 32 Milliarden Dollar. Allerdings musste der Versicherer für die Folgen von Naturkatastrophen tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Vor allem der Hurrikan „Ida“, ein Tornado in Kentucky und weitere Stürme hatten in den USA Spuren der Verwüstung hinterlassen.

Ermutigende Geschäftszahlen gaben Signet Auftrieb. Die Aktien der Juwelier-Kette stiegen um 2,4 Prozent. Das Unternehmen machte vorläufigen Zahlen zufolge dank eines starken Weihnachtsgeschäfts im vierten Quartal einen Umsatz von 2,77 Milliarden Dollar statt der angepeilten 2,4 bis 2,48 Milliarden.

Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich etwas eingetrübt. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator, legte deutlich zu. In der vergangenen Woche erhöhten sich die Erstanträge um 55 000 auf 286.000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Rückgang auf 225.000 Anträge gerechnet.

Blick auf weitere Einzelwerte

AMD: Nach schweren Einbußen am Vortag bauen die Aktien von Advanced Micro Devices ihre Talfahrt aus. Grund dafür ist eine Herabstufung. Die AMD-Aktie gab um 1,4 Prozent auf 126,40 Dollar nach.

Laut Piper Sandler sollten Anleger in diesem Jahr nicht mit einer Wiederholung der herausragenden Performance der Titel von Advanced Micro Devices im Jahr 2021 rechnen. Der Analyst Harsh Kumar stufte die Chip-Aktie von „Overweight“ auf „Neutral“ herab und schrieb in einem Kurzkommentar am Donnerstag, dass die AMD-Aktie angesichts des nachlassenden Wachstumstempos möglicherweise an eine Obergrenze stößt. Seit Jahresbeginn hat der Chip-Titel bereits über zehn Prozent an Wert eingebüßt.

Ford: Die Aktie stieg um 0,8 Prozent, obwohl das Analysehaus Jefferies die Aktie des Automobilherstellers von „kaufen“ auf „halten“ herabgestuft hatte. Der Optimismus über Fords Pläne für Elektrofahrzeuge hätte den Aktienkurs zu hoch steigen lassen. Das Papier hätte nun nur sehr wenig Potenzial nach oben.

Electronic Arts: Der Spielkonzern könnte nach der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft das nächste attraktive Ziel im Spielesektor sein, so ein Artikel in der heutigen Financial Times. Electronic-Arts-Papiere stiegen um 2,1 Prozent.

Alcoa: Der Aluminiumproduzent meldete einen bereinigten Quartalsgewinn von 2,50 Dollar pro Aktie und übertraf damit die Konsensschätzung von 1,90 Dollar. Alcoa profitierte von den steigenden Aluminiumpreisen. Die Aktie legte 2,4 Prozent zu.

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