Wall Street Zinssorgen der Anleger drücken die Wallstreet erneut ins Minus

Auch die US-Erzeugerpreise drückten die Stimmung an den Märkten. Zu den Verlierern zum Börsenauftakt zählte der Unterhaltungskonzern Walt Disney.

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Anleger suchen ihr Heil in „sicheren Häfen“. Quelle: Reuters

Aus Furcht vor drastischeren Zinserhöhungen der Notenbank Fed ziehen sich weitere Anleger aus der Wall Street zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Donnerstag um bis zu 2,2 Prozent. Mit 31.476,55 Punkten, 11.108,76 Zählern und 3877,04 Stellen notierten sie so niedrig wie zuletzt vor mehr als einem Jahr.

Geschürt wurden diese Spekulationen von den US-Erzeugerpreisen. Sie gingen zwar im April auf elf Prozent im Jahresvergleich zurück. Analysten hatten aber einen Rückgang auf 10,7 Prozent vorhergesagt.

„Wir sehen zwar, dass sich die Inflation zu verlangsamen beginnt, aber nicht so schnell wie erhofft“, sagte Gene Goldman, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Cetera. Das verunsichere Anleger, denn wenn die Fed die Zinsen zu aggressiv anhebe, schade dies dem Wachstum. „Aber wenn sie zu konservativ sind, schadet es dem Konsum, was wiederum dem Wachstum schadet.“

Zu den Verlierern am US-Aktienmarkt zählte Walt Disney. Die Titel des Unterhaltungskonzerns fielen wegen eines Quartalsergebnisses unter Markterwartungen um 3,7 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 101,30 Dollar.

Außerdem warnte die Firma vor Belastungen durch Lieferketten-Probleme sowie steigende Löhne und Gehälter. Die Analysten der Bank JPMorgan bezweifelten, dass Disney das Kundenwachstum seiner Streaming-Sparte Disney+ aufrecht erhalten und seine Gesamtjahresziele erreichen könne.

Einzelwerte im Fokus

Ford/General Motors: Die US-Bank Wells Fargo hat beide Aktien von „übergewichten“ auf „untergewichten“ zurückgestuft. Begründung: Das Jahr 2022 könnte einen Gewinnhöhepunkt für die alten Autohersteller aufgrund der Verlagerung auf Elektrofahrzeuge sein. Die Ford-Aktie gibt 4,1 Prozent ab, General Motors sechs Prozent.

Six Flags: Der Freizeitparkbetreiber meldete einen geringer als erwartet ausgefallenen Verlust und einen über den Prognosen liegenden Umsatz. Als Gründe nannte das Unternehmen einen Anstieg der Besucherzahlen sowie die höheren Ausgaben pro Gast. Die Aktien gaben aber knapp vier Prozent nach.

WeWork: Die Aktien stiegen nach der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse um x,x Prozent. Das Office-Sharing-Unternehmen meldete einen Umsatz, der die Prognosen übertraf. Der Quartalsverlust lag 37 Prozent unter dem des Vorquartals. Und der Bruttoumsatz war der höchste seit dem ersten Quartal 2020.

Sonos: Die Aktie des Herstellers von High-End-Audioprodukten stieg nach den Quartalsergebnissen um x,x Prozent. Sonos verzeichnete aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage einen besser als erwarteten Umsatz, obwohl das Wachstum durch anhaltende Probleme in der Lieferkette beeinträchtigt werden könnte.

Walt Disney: Die Aktien gaben 4,5 Prozent nach, weil das Unternehmen für sein jüngstes Quartal einen niedriger als erwarteten Gewinn und Umsatz gemeldet hatte.

Beyond Meat: Die Aktien rutschten um 13,5Prozent ab. Der Hersteller von pflanzlichen Fleischalternativen meldete einen unerwartet hohen Quartalsverlust und einen Umsatz meldete, der unter den Schätzungen der Analysten zurückblieb.

Laut Vorstandschef Ethan Brown hatten Kosten im Zusammenhang mit strategischen Markteinführungen das Ergebnis beeinträchtigt. Doch das dürfte sich seiner Meinung nach langfristig auszahlen werden.

Lordstown Motors: Die Aktie kletterte um 15 Prozent nach oben. Der Hersteller von Elektrofahrzeugen hat den Verkauf verschiedener Vermögenswerte an den Auftragshersteller Foxconn abgeschlossen. Lordstown wird dadurch 260 Millionen Dollar einnehmen.

Bumble: Die Aktien des Dating-App-Betreibers stiegen um zehn Prozent. Das Unternehmen hatte Quartalsergebnisse vorgelegt, die über den Schätzungen der Analysten lagen. Bumble verzeichnete im Quartal einen Anstieg der zahlenden Nutzer um 7,2 Prozent, wobei das Wiederaufleben von Covid-19 den Dating-Apps half, die Nutzer zu halten, die sie während der Pandemie gewonnen hatten.

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