Buffett hält sich bei Fragen über die Zeit nach seinem Rückzug stets bedeckt – zum Verdruss seiner Fans, Aktionäre und der Medien. Zwar spricht er gelegentlich über die Herausforderungen, die auf seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin warten. Doch Namen fallen nie.
Bislang gibt es nur Spekulationen, wie die Führung der fünftwertvollsten Firma der Welt einmal aussehen könnte. Immer wieder wird etwa Ajit Jain genannt, Buffetts führender Versicherungsmanager und Cousin des Co-Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain. Auch Matthew Rose gilt als Kandidat. Er leitet die Eisenbahn-Tochter Burlington Northern Santa Fe. Chancen werden zudem Greg Abel eingeräumt, dem Chef der Energie-Tochter Mid-American.
Mit Tracy Britt ist nun eine weitere Managerin in den Fokus gerückt, die in der Berkshire-Welt einen sensationellen Aufstieg hingelegt hat. Bereits jetzt hat sie als Buffetts rechte Hand und als Verwaltungsrats-Chefin der Firmen Johns Manville, Oriental Trading, Larson-Juhl und Benjamin Moore mehr Einfluss als die meisten anderen dort.
Weder Britt noch Buffett wollten sich zu ihrer Rolle äußern. Der Meister selbst hat laut Journal im vergangenen Monat vor Studenten die Rolle der Star-Managerin wie folgt beschrieben: Sie kümmere sich „um all die Dinge, die so anstehen“.
Ein Beispiel: Anfang des Jahres soll er sie nach Brasilien geschickt haben, um die Arbeitsweise des Investors 3G zu studieren. Gemeinsam mit 3G übernahm Buffett später den Ketchup-Konzern Heinz, für 23 Milliarden Dollar.
Zudem ist es Britts Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen den Firmen in Buffetts Riesenreich zu fördern. Ein Resultat: Zum ersten Mal kamen anlässlich der Hauptversammlung im Mai die Chefs aller Firmen in Omaha zusammen.