Wertpapierhandel Nebenkosten für das private Depot

Wer sich ein Depotkonto zulegt, um darüber Aktien und andere Wertpapiere zu handeln, sollte die Nebenkosten fest im Blick haben. Es gilt: Online ist billiger. Was Aktienbesitzer zahlen müssen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Beim Handeln an der Börse Quelle: dapd

Adidas steht im Schuhregal, BMW in der Garage, Strom von RWE fließt durch die Leitungen – in jedem Haushalt steckt ein Teil vom Deutschen Aktienindex, aber nur etwa jeder zehnte Bundesbürger ist auch am Erfolg heimischer Unternehmen als Aktionär beteiligt. Wer zu dieser Gruppe stoßen will, und dafür gibt es gerade jetzt gute Gründe, braucht ein Wertpapierdepot bei einer Bank. Das Depot ist eine Art Konto, auf dem die Bank die Zu- und Abgänge beispielsweise bei Aktien verbucht. Sie kümmert sich auch darum, dass die Einladung zum jährlichen Aktionärstreffen, der Hauptversammlung, sowie die ‧Dividendenauszahlungen beim Anleger ankommen. Er erhält über alle Buchungen Abrechnungen und zum Jahresende einen Depotauszug, auf dem er sieht, wie viel seine Aktien zum Stichtag wert sind und wie hoch sein gesamtes Depotvermögen ist.

Minipreise fürs erste Mal

Für diesen Service muss der Anleger bei den Filialbanken eine jährliche Depotgebühr zahlen. Die Summe ist überschaubar, sie richtet sich in der Regel nach Volumen und Anzahl der verwahrten Wertpapiere. Bei einem Depotwert von 10 000 Euro werden üblicherweise zwischen 20 und 30 Euro pro Jahr fällig, bei 150 000 Euro um die 200 Euro. Bei Direktbanken, die keine Beratung anbieten, ist ein online geführtes Depot in der Regel gratis. Stärker ins Gewicht fallen die Transaktionskosten, also die Gebühren, die eine Bank für jeden Aktienkauf und -verkauf abzieht. Sie hängen vom Volumen des Aktiendeals ab, je höher die Auftragssumme, desto niedriger ist der Anteil, den die Bank verlangt. Wer kleine Orders aufgibt, und das ist bei Einsteigern die Regel, sollte sich eine Bank suchen, die niedrige Mindestpauschalen verlangt.

Mittendrin im Aktienhandel

Anleger zahlen für eine Order in Höhe von 2000 Euro gewöhnlich zwischen 10 und 25 Euro, bei 12 000 Euro sind es je nach Bank zwischen 30 und 130 Euro. Hinzu kommen häufig Gebühren der Bank, wenn der Anleger beim Kauf oder Verkauf ein Kurslimit vorgeben will, was besonders bei nicht so rege gehandelten Werten empfehlenswert ist. Und auch die Börse oder Makler kassieren noch kleine Beträge.

Keine Sorge

Banken und Börsen Quelle: WirtschaftsWoche

Für die Depoteröffnung nötige Formulare können sich Anleger bei den Banken im Internet ausdrucken. Liegt der Bank ein Freistellungsauftrag vor, dann zieht sie von Dividenden, oder einem Kursgewinn beim Verkauf, bis zum Betrag von jährlich 801 Euro keine Abgeltungsteuer ab. Ansonsten gehen von den Gewinnen inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer rund 28 Prozent an den Fiskus.

Mit den Depoteröffnungspapieren und einem Postident-Kupon (gibt’s auch von der Bank im Internet) sowie dem Personalausweis geht der Aktionär in spe zum Postmitarbeiter, der seine Personalien prüft und die Kontoeröffnung an die Bank weiterleitet.

Nach einigen Tagen erhalten Anleger ihre Depotnummern und Passwörter und können ordern. Dann sind sie mittendrin in der Börsenwelt. Vor Bankpleiten muss ein Aktienbesitzer sich übrigens nicht fürchten: Der Aktienbestand der Kunden ist vom Bankvermögen getrennt.

Das zum Depot gehörende Verrechnungskonto, von dem die Aktienkäufe bezahlt werden und auf das die Verkaufserlöse fließen, ist durch die Einlagensicherung der Bank geschützt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%