Wertstoffrecycler Befesa Börsengang am unteren Preisende

Der Wertstoffrecycler geht mit einem Wert von fast einer Milliarde Euro an die Frankfurter Börse. Das macht den Börsengang zum zweitgrößten in Deutschland in diesem Jahr.

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Eine Stahlblechrolle Quelle: dpa

Der Börsengang des deutsch-spanischen Metallrecyclers Befesa bringt dem Finanzinvestor Triton fast eine halbe Milliarde Euro ein. Der Preis für die Befesa-Aktien wurde mit je 28 Euro am unteren Ende der Preisspanne festgelegt, wie Befesa am Donnerstag mitteilte.

Die Preisspanne reichte von 28 bis 38 Euro. Inklusive einer Platzierungsreserve wurden knapp 16,5 Millionen Aktien bei Investoren untergebracht, das gesamte Angebotsvolumen belaufe sich auf 461 Millionen Euro. Befesa ist damit nach dem Essens-Lieferdienst Lieferheld, der im Juni knapp eine Milliarde Euro einsammelte, der zweitgrößte Börsengang (IPO) in Deutschland in diesem Jahr.

Der Erlös aus der Emission fließt allein dem Finanzinvestor Triton zu, der Befesa 2013 für 850 Millionen Euro von der spanischen Abengoa gekauft hatte. Zum Ausgabepreis liegt der Börsenwert von Befesa bei 954 Millionen Euro, rund 48 Prozent werden im Streubesitz liegen. Am Freitag sollen die Aktien erstmals auf der Frankfurter Kurstafel erscheinen.

Befesa recycelt Wertstoffe aus der Stahl- und Aluminiumindustrie. Den Großteil seines Geschäfts macht das Unternehmen mit umweltschädlichem Stahlstaub. Befesa nimmt den Stahlkonzernen das Abfallprodukt ab, kassiert dafür eine Gebühr und gewinnt bei dessen Aufbereitung Zink. Das Metall verkauft Befesa unter anderem an Rohstoffhändler wie Glencore.

Ähnlich läuft das Geschäft mit der Aluminiumindustrie, für die Befesa Salzschlacke recycelt. 2016 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 612 Millionen Euro und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 103 Millionen Euro.

Befesa hat Wurzeln in Deutschland. In dem spanischen Unternehmen war 2006 der ehemals an der Frankfurter Börse gelistete Schrott-Recycler BUS Berzelius aufgegangen. Deshalb liegt auch ein großer Teil des Geschäfts in Deutschland. Der spanische Mischkonzern Abengoa nahm Befesa 2011 von der Börse und verkaufte sie zwei Jahre später an den Finanzinvestor Triton.

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