Daniel Stelter hat dazu ein Buch verfasst, dass sich aus zwei Gründen deutlich abhebt von der Flut der Krisenliteratur:
- es konzentriert sich ganz auf Fakten, verzichtet ganz auf Meinung
- es ist, trotz Komplexität des Themas, sehr einfach zu lesen und verstehen
Denn Stelter wendet einen Trick an: Statt seitenlanger Texte oder gar komplexer volkswirtschaftlicher Formeln, platziert der ehemalige BCG-Vordenker auf jeder Seite seines Buches eine große Infografik oder ein Chart.
In drei einfachen Sätzen erklärt er, was auf dem Bild zu sehen ist, warum das ein Problem ist und was es uns angeht. 77 solche Schaubilder mit Kurztexten enthält das Buch, WirtschaftsWoche Online hat zehn davon ausgesucht. Die Grafiken sollen zum „Selberdenken und Mitreden" animieren (Stelter), denn die darin enthaltenen Zahlen und Fakten sprechen für sich; Stelter bringe sie nur noch in den richtigen Zusammenhang.
Es gibt auch Lösungen
Nach der Lektüre des kleinen Büchleins weiß man vielleicht noch immer nicht, wem man bei der Europawahl seine Stimme geben soll, aber immerhin kann man zweierlei erkennen und entlarven:
- Die Vertreter scheinbar einfacher Lösungen
- Politiker und andere Interessengruppen, die uns weismachen wollen, die Krise sei vorbei oder zumindest beherrschbar
Hans Werner Sinn, Deutschlands wohl bekanntester und einflussreichster Wirtschaftsprofessor, sagt dazu: „Besser und einfacher kann man die Probleme nicht deutlich machen.“
Doch Stelter wäre kein Topberater, wenn er in der Problembeschreibung verharrte. Er zeigt durchaus Lösungsansätze auf. Die gibt es nämlich; der Autor gehört nicht in die breite Phalanx der puren Angstmacher und Verunsicherer.
Nur eines verspricht er nicht: Dass die Lösungen einfach oder gar billig sind.